
Am Freitag, dem 29. Mai, liefen nahe der sibirischen Großstadt Norilsk 21.000 Tonnen Dieseltreibstoff aus dem Tank eines Wärmekraftwerkes in die Flüsse Ambarnaja und Daldykan. Das ausgetretene Öl bildete bis zum 4. Juni einen etwa 12 Kilometer langen rötlichen Film auf dem Fluss Ambarnaja.
Unfallursache war angeblich das Wegsacken von Stützen, die den Tank 30 Jahre lang im Permafrostboden verankert hatten. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums hatten die örtlichen Verantwortlichen zwei Tage lang versucht, das austretende Öl zu stoppen, bevor die Öffentlichkeit informiert wurde.
Das Kraftwerk gehört zum Metallurgischen Werkes Nadeschdinsk, einem Tochterunternehmen des Bergbaukonzerns Nornickel. Die Nickelhütte ist nicht nur der grösste metallurgische Komplex der Welt, sondern auch als ihr größter Einzelluftverschmutzer. Es ist nicht der erste Unfall für das Werk: Bei einem ähnlichen Fall im September 2016 färbte sich der Fluss Daldykan abschnittsweise rot. Nornickel erklärte damals, dass ein defekter Filtrationsdamm die Ursache gewesen sei, bestritt aber, dass es zu größeren Umweltschäden gekommen sei.