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Astronomie

Heute Abend: Größter „Supermond“ des Jahres

Zweiter Vollmond des Augusts ist der Erde besonders nah und scheint dadurch heller

Supermond
Wenn der Mond beim Vollmond in Erdnähe steht, erscheint er besonders hell und groß – wir sehen einen "Supermond".© CochiseVista/ Getty images

Lunarer Superlativ: Heute Abend leuchtet der Vollmond so groß und hell wie das ganze Jahr nicht mehr. Denn der Mond kommt der Erde bis auf gut 357.180 Kilometer nahe – sein Abstand ist damit rund 30.000 Kilometer geringer als im Schnitt. Der „Supermond“ erscheint dadurch rund 30 Prozent heller als ein erdferner Vollmond und bis zu 14 Prozent größer. Eine weitere Besonderheit: Der heutige Supermond ist schon der zweite Vollmond im August – ein solches Zusammentreffen von „Blue Moon“ und Supermond gibt es erst wieder im Jahr 2032.

Die Bahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisrund, sondern ähnelt eher einer Ellipse. Deshalb variiert die Entfernung des Mondes von der Erde um rund zehn Prozent – der Abstand schwankt zwischen rund 356.000 und 406.000 Kilometern. Normalerweise fällt uns dies beim Blick in den Himmel nicht auf. Wenn aber der Mond bei Vollmond seinen erdnächsten Punkt, das Perigäum, passiert, erscheint der Erdtrabant besonders groß und hell.

Hellster Supermond und Horizonteffekt

Heute Abend können wir einen den größten „Supermond“ des Jahres bestaunen. Denn zum Zeitpunkt seiner größten Erdnähe, gegen 18:00 Uhr, ist er nur 357.181 Kilometer von der Erde entfernt – er ist uns damit noch einmal 130 Kilometer näher als der Supermond vom 1. August 2023. Wenn der Mond um kurz nach 20:00 Uhr aufgeht, leuchtet er dadurch rund 30 Prozent heller als in Erdferne und erscheint bis zu 14 Prozent größer. Der Größenunterschied ist in etwa vergleichbar mit dem einer Ein-Euro-Münze zu einer Zwei-Euro-Münze.

Noch eindrucksvoller erscheint der heutige Supermond, weil er zur „Prime Time“ dicht über dem Horizont steht. Der sogenannte Horizont-Effekt lässt ihn dann noch größer erscheinen als er in Wirklichkeit ist. Diese Illusion rührt daher, dass wir am Horizont zusammen mit dem Mond auch andere Objekte sehen – Häuser oder Bäume. Im Vergleich zu ihnen erscheint der Mond dann sehr groß. Steht der Vollmond dagegen hoch am Himmel, fehlt dieser Vergleich und der Mond sieht kleiner aus.

Supermond ist ein „Blue Moon“

Der Vollmond vom 30. August ist aber noch in einer weiteren Hinsicht etwas Besonderes: Es ist ein „Blue Moon“ – der zweite Vollmond innerhalb eines Monats. „Im Schnitt kommt es alle zweieinhalb Jahre zu diesem Phänomen“, erklärt Björn Voss, Direktor des Planetariums Hamburg. „Der Name stammt von der englischen Redewendung ‚Once in a blue moon‘, was so viel wie ‚Alle Jubeljahre einmal‘ bedeutet.“ Das nächste Zusammentreffen von Supermond und „blauem Mond“ gibt es erst wieder im Jahr 2032.

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Ebenfalls ein besonderer Anblick ist das Rendezvous des Supermonds mit dem Ringplaneten Saturn. Dieser erscheint momentan ebenfalls besonders hell, weil er am 27. August in Opposition stand: Er wird dadurch momentan voll von der Sonne angestrahlt und ist der Erde relativ nahe – Erde und Saturn trennten zu diesem Zeitpunkt „nur“ rund 1,3 Milliarden Kilometer. Heute Abend steht der Saturn weniger als zwei Fingerbreit rechts über dem hellen Vollmond. Im Verlauf der Nacht scheint der Planet dann im Uhrzeigersinn um den Mond herumzuwandern.

Stärkere Gezeiten als sonst

Die Tatsache, dass der heutige Vollmond ein naher Supermond ist, könnte sich auch bei den Gezeiten bemerkbar machen. Denn wegen seiner geringeren Entfernung zur Erde wirkt auch die Anziehungskraft des Mondes stärker auf die Ozeane. Dadurch können Ebbe und Flut einige Zentimeter ausgeprägter ausfallen als sonst. Typischerweise treten solche Perigäums-Springtiden allerdings nicht zeitgleich mit dem Supermond auf, sondern etwa mit einem halben bis einem Tag Verzögerung.

Quelle: NASA

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