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Erdbeben

Zahl der Todesopfer bei der Erdbebenserie in der Südosttürkei steigt auf über 11.000

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Im Südosten der Türkei ereigneten am frühen Morgen des 06.02.2023 gegen 4:17 Uhr beziehungsweise 4:28 Uhr Ortszeit zwei schwere Erdbeben. Die Stärke des ersten Bebens wurde von der US-Erdbebenwarte USGS mit 7,8 angegeben, die des zweiten mit 6,7. Auch der türkische Katastrophendienst AFAD korrigierte am Mittag die Stärke des  ersten Hauptbebens von 7,4 auf 7,7. Das Epizentrum lag in beiden Fällen nahe der türkische  Stadt Gaziantep, die im Südosten des Landes unweit der Grenze zu Syrien liegt. Um 12:46 Uhr Ortszeit kam es zu einem weiteren schweren Beben, dessen Stärke mit 7,5 angegeben wurde und dessen Epizentrum etwa 100 Kilometer von dem des ersten Bebens entfernt lag. Nach türkischen Angaben ist es außerdem seit dem ersten Hauptbeben zu 285 teils starken Nachbeben gekommen.

Auch die Opferzahlen sind seit den Meldungen vom Montag weiter gestiegen. Offiziell sprechen die Behörden beider Länder inzwischen von mehr als 11.000 Toten. Allein in der Türkei kamen demnach 8.500 Menschen ums Leben. 49.000 weitere Menschen seien verletzt worden. In Syrien ist die Lage im Katastrophengebiet sehr unübersichtlich, weil die syrische Regierung nicht den gesamten Norden Landes kontrolliert. Aus dem Bürgerkriegsland wurden zuletzt insgesamt 2.600 Tote gemeldet.

Nach türkischen Angaben sind in den zehn betroffenen Provinzen mindestens 5.700 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt worden. Schätzungen von Hilfsorganisationen  zufolge sind allein in der Türkei etwa 150.000 Menschen obdachlos geworden. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten werden nicht nur von den Nachbeben behindert, sondern auch durch einen Wintersturm, der für nass-kaltes Wetter sorgt. Trotzdem soll es den inzwischen etwa 16.000 Einsatzkräften und den lolkalen Helfern auf türkischer Seite gelungen sein, bislang rund 8.000 Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen.

Auf Zypern, im Libanon und in Israel soll das Beben ebenfalls zu spüren gewesen sein. Nach Meldungen aus den sozialen Medien flohen Menschen in den libanesischen Städten Beirut und Tripoli aus Angst vor einem Einsturz in einigen Fällen aus ihren Wohnhäusern.

Die Türkei liegt zwar in einer der aktivsten Erbebenregionen der Erde, aber Beben dieser Stärke sind selbst dort eine Ausnahme. Nach Angaben der USGS handelte es sich bei dem ersten der Beben um das stärkste Erdbeben, das die Türkei seit 1939 getroffen hat. Damals starben bei einem Beben ähnlicher Stärke 30.000 Menschen. Für Syrien handelt es sich einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur SANA um das stärkste Beben seit 1995, das Jahr in dem das Nationale Erdbebenzentrum des Landes geründet worden sei.

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