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Sonnensystem

Zwölf neue Monde um Jupiter entdeckt

Mit 92 Monden überholt Jupiter erneut den Saturn und ist mondreichster Planet

Jupiter
Astronomen haben zwölf weitere kleine Monde um den Planeten Jupiter entdeckt. Der hier vom James-Webb-Teleskop im Infrarot portraitierte Gasriese hat damit 92 bekannte Trabanten. © NASA/ESA/ CSA, Jupiter ERS Team/ Ricardo Hueso (UPV/EHU) und Judy Schmidt

König der Planeten: Astronomen haben zwölf weitere Monde um den Planeten Jupiter entdeckt, insgesamt sind nun 92 Trabanten um den Gasriesen bekannt. Jupiter überholt damit erneut den Ringplaneten Saturn und wird zum mondreichsten Planeten im Sonnensystem. Die neuen Monde sind zwischen einem und gut drei Kilometern groß und umkreisen den Gasriesen relativ weit außen. Drei von ihnen kreisen in gleicher Richtung wie die inneren Jupitermonde, die restlichen neun sind retrograd und wahrscheinlich eingefangene Asteroiden.

Die beiden großen Gasplaneten Jupiter und Saturn scheinen sich fast einen Wettstreit um den größten „Hofstaat“ zu liefern. Denn beide Planeten haben neben einigen großen Monden auch eine enorme Zahl an kleineren Trabanten um sich geschart. 2018 entdeckten Astronomen bereits zwölf weitere Jupitermonde, wodurch Jupiter mit 79 Trabanten zum mondreichsten Planeten im Sonnensystem wurde. 2019 musste er diesen Titel jedoch wieder abgeben, weil um den Saturn 20 weitere Monde entdeckt wurden. Der Ringplanet hat damit nun 83 bekannte Trabanten.

Jupitermonde
Wirres Getümmel: Bahnen der irregulären Jupitermonde, rot sind retrograde Trabanten, blau sind prograde. Die neuentdeckten Monde sind noch nicht mit eingetragen. © Nrco0e/ CC-by-sa 4.0

Zahl der Jupitermonde steigt auf 92

Jetzt gibt es erneut Zuwachs: Das schon an den letzten Entdeckungen beteiligte Astronomenteam um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science in den USA hat nun noch einmal zwölf Monde um den Jupiter entdeckt. Nach mehrfachen Beobachtungen mit dem Canada-France-Hawaii Telescope auf Hawaii und dem Cerro Toloto Observatorium in Chile meldete das Team die zwölf Neuzugänge an das Minor Planet Center der NASA. Dieses hat sie nun als neue Jupitermonde offiziell bestätigt.

Damit hat der Jupiter nun insgesamt 92 Monde. Er überholt den Saturn dadurch erneut und wird wieder zum mondreichsten Planeten in unserm Sonnensystem – vorerst. Denn Astronomen vermuten, dass sich in den schwer zu beobachtenden Außenbereichen beider Planeten noch weitere kleine Monde verbergen könnten. Einige Forscher halten es sogar für wahrscheinlich, dass der Jupiter bis zu 600 kleine irreguläre Trabanten besitzt. Von diesen dürften allerdings viele so klein sein, dass sie eher vereinzelten Ringpartikeln entsprechen.

Neun retrograd, drei prograd

Die neuentdeckten Jupitermonde sind mit Durchmessern von einem bis 3,2 Kilometern ebenfalls eher schmächtig. Neun von ihnen gehören zu den äußeren, retrograden Trabanten des Gasriesen. Diese Ansammlung kleinerer, mehr als 550 Tage für einen Umlauf benötigenden Brocken umkreisen den Jupiter entgegen der Rotationsrichtung des Planeten und seiner größeren Monde. Astronomen gehen deshalb davon aus, dass diese retrograden Trabanten von eingefangenen Asteroiden und ihren Kollisionstrümmern herrühren.

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Drei der Neuzugänge umkreisen den Jupiter in der „richtigen“, prograden Richtung. Ihre Orbits liegen etwas innerhalb der Umlaufbahnen der retrograden Trabanten in einer Entfernung zwischen elf und 17 Millionen Kilometer vom Jupiter. Diese kleinen Jupitermonde könnte demnach vor Ort entstanden sein, so die erste Einschätzung von Sheppard und seinem Team.

Quelle: Sky & Telescope, Minor Planet Center, PBS

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