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Ökologie

Nachwuchs bei King Kong

WWF Mitarbeiter beobachten erstmals Gorillageburt in freier Wildbahn

Naturschützern vom WWF ist es erstmals gelungen, die Geburt eines westlichen Flachlandgorillas in freier Wildbahn zu beobachten. Das Affenkind kam auf einem 15 Meter hohen Baum zur Welt. Es handelt sich um ein weibliches Tier.

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Die Mitarbeiter der Umweltorganisation arbeiten seit über zehn Jahren daran, Gorillas im Regenwald in der Zentralafrikanischen Republik an die Anwesenheit von Menschen zu gewöhnen. Diese so genannte „Habituierung“ soll helfen, den sanftern Tourismus in der Region zu fördern. Allerdings dauert es oft bis zu fünf Jahren, bis die Menschenaffen ihre ungebetenen Besucher ignorieren. Erst dann ist es möglich, Touristen in die Nähe der Menschenaffen zu führen.

Silberrücken bewacht Familie

In Dzanga Sangha, mitten im zweitgrößten Regenwaldgebiet der Erde, hat sich die Geduld jetzt endlich ausgezahlt. Angelique Todd, WWF Projektleiterin in dem Gebiet, durfte sogar bei einer Geburt eines westlichen Flachlandgorillababys dabei sein. Das ist zuvor weltweit noch keinem Primatenforscher gelungen.

Die Geburt wurde nicht nur von den menschlichen Besuchern mit Interesse verfolgt. Zwei halbwüchsige Tiere aus der 13-köpfigen Gorillagruppe sahen sich den Vorgang ebenfalls aus nächster Nähe an. Den Silberrücken und Vater des Babys dagegen ließ das Ganze weitgehend kalt. Er saß auf einem benachbarten Baum, knabberte an Blättern und bewachte seine Familie. Für die Mutter des Tieres war es bereits die zweite Geburt innerhalb von nur zehn Monaten. Angelique Todd wertet die Geburten in schneller Folge als ein positives Zeichen für den generell guten Gesundheitszustand der Gruppe. Die Tragzeit bei Gorillaweibchen beträgt 8,5 Monate.

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Scheue Menschenaffen

Insgesamt wird der Bestand an westlichen Flachlandgorillas auf 95.000 Exemplare geschätzt. Eine der größten Populationen der scheuen Menschenaffen lebt im WWF Projektgebiet in Dzanga Sangha in der Zentralafrikanischen Republik. Doch die Tiere sind extrem bedroht. Immer tiefer dringen die Kettensägen internationaler Holzkonzerne in das Regenwaldgebiet vor und zerstören den Lebensraum der Gorillas und vieler anderer Arten.

Auch die Wilderei auf so genanntes „Buschfleisch“ ist laut dem WWF nach wie vor eine akute Gefahr. Eine weitere Bedrohung geht von Seuchen wie Ebola aus, die eine große Zahl von Tieren innerhalb kürzester Zeit hinwegraffen können.

Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Orte, an denen die faszinierenden Menschenaffen in der Natur beobachtet werden können. Außerhalb der Zentralafrikanischen Republik ist das nur noch im Kongo möglich.

(WWF, 21.01.2008 – DLO)

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