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Forschung

Spitzenforschung ungleich verteilt

Förder-Ranking 2006 der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorgestellt

Das neue Förder-Ranking 2006 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zeigt: die Spitzenforschung in Deutschland ist regional höchst unterschiedlich verteilt. So führt die Ludwig-Maximilians-Universität München die Hitliste der am stärksten geförderten Universitäten an, gefolgt von der Technischen Hochschule Aachen sowie den Universitäten Heidelberg und Würzburg. Den meist geförderten Fachbereich bilden die Lebenswissenschaften.

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Im Fokus des Förder-Ranking 2006 der DFG stehen die 40 bewilligungsstärksten deutschen Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die im Untersuchungszeitraum zwischen 2002 und 2004 über 85 Prozent aller DFG-Mittel erhielten. Doch das Förder-Ranking 2006 der DFG gibt Auskunft über weit mehr als nur die Höhe der finanziellen Zuwendung an die entsprechenden Universitäten. „In erster Linie informieren sie über den Stand der Spitzenforschung in Deutschland, über strukturelle Aspekte der Forschungsförderung sowie über die fachliche Akzentuierung einzelner Forschungseinrichtungen und Regionen“, wie Dr. Jürgen Güdler, Leiter des Bereichs „Informationsmanagement“ bei der DFG, betont. „So leistet unsere Studie nicht zuletzt einen innovativen Beitrag zur Diskussion um die Profilbildung von Hochschulen.“

Regionen Berlin und München an der Spitze

Regional erwiesen sich vor allem Berlin (325 Millionen Euro) sowie der Stadt- und Landkreis München (261 Millionen Euro) bei der DFG als besonders bewilligungsstark. Gleiches gilt für die Region „Aachen – Bonn – Köln“, die im Untersuchungszeitraum insgesamt 296 Millionen Euro erhielt. Rechnet man den Kreis Düren mit dem dort angesiedelten Forschungszentrum Jülich hinzu, beläuft sich der Betrag sogar auf 306 Millionen Euro. Hannover und Braunschweig warben gemeinsam 167 Millionen Euro ein, „Mannheim – Heidelberg – Karlsruhe“ und „Stuttgart – Tübingen – Ulm“ kamen auf über 250 Millionen Euro.

Nimmt man Daten zur direkten Projektförderung von Forschung und Entwicklung (FuE) durch Ministerien des Bundes, insbesondere durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Basis, erweisen sich ebenfalls Berlin (390 Millionen Euro) und München (425 Millionen Euro) als führende Forschungsregionen, des Weiteren „Aachen – Bonn – Köln“. Aber auch ein schwäbischer Verbund rund um Stuttgart, Reutlingen, Esslingen, Ulm und den Ostalbkreis sowie der Raum „Hannover – Braunschweig – Göttingen“ waren überaus erfolgreich. Betrachtet man die länderspezifischen Anteile an den durch DFG und Bund bereitgestellten Fördermitteln, entfallen die höchsten Beträge auf Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

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Lebenswissenschaften meist gefördert

Bei einer Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass das Erreichen eines hohen Rangplatzes bei einer großen Anzahl von Hochschulen mit einer spezifischen fachlichen Ausrichtung einhergeht. Da rund 38 Prozent der DFG-Fördergelder in den Bereich der Lebenswissenschaften fließen, finden sich unter den bei der DFG hoch platzierten Universitäten vorrangig solche mit diesem Schwerpunkt. Die Universität München etwa wirbt circa 60 Prozent ihrer Drittmittel in diesem Bereich ein, bei der Universität Würzburg liegt der Anteil sogar bei 80 Prozent.

Unter den zehn führenden Hochschulen finden sich weiterhin vier mit technischer Schwerpunktsetzung, besonders ausgeprägt bei der TH Aachen. Das Förder-Ranking zeigt aber auch, dass mit München, Tübingen und Berlin (HU sowie FU) vier der zehn Erstplatzierten ihre besondere Position nicht zuletzt ihren geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschern verdanken. In München und Tübingen übertrifft das dortige Bewilligungsvolumen sogar dasjenige im Bereich der Naturwissenschaften. Aber auch kleinere Universitäten können sich durch eine Fokussierung auf bestimmte Forschungsfelder innerhalb der Hochschullandschaft Sichtbarkeit verschaffen. So gehört Paderborn im Bereich Elektrotechnik, Informatik und Systemtechnik zu den ganz Großen, Mannheim in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften und die TU Freiberg im Fördergebiet Energieforschung und Energietechnologie.

(Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 09.10.2006 – AHE)

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