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Sonnensystem

Heute Abend verdunkelt sich der Mond

Partielle Mondfinsternis passend zum 50. Jahrestag des Starts von Apollo 11

Mondfinsternis
Der Mond wird heute Abend zu zwei Dritteln vom Kernschatten der Erde verdunkelt – eine parteille Mondfinsternis. © Dianes Photographic Designs/ iStock.com)

Himmelsschauspiel am Horizont: Heute Abend können wir eine partielle Mondfinsternis am Himmel bestaunen. Der Vollmond wird dabei zu zwei Dritteln vom Erdschatten verdunkelt und könnte sich dabei rötlich-braun verfärben. Weil er tief über dem Horizont steht, erscheint der Mond zudem besonders groß. Dieses Himmelsereignis fällt mit dem 50. Jahrestag des Starts von Apollo 11 zusammen, der Mission, mit der erstmals Menschen auf dem Mond landeten.

Bei einer Mondfinsternis läuft der Erdtrabant durch den Schatten der Erde – er wird dadurch vom Sonnenlicht abgeschirmt. Wenn dabei der gesamte Mond in den Kernschatten der Erde eintaucht, sehen wir eine totale Mondfinsternis: Der Mond wird dunkel und verfärbt sich rot – wie zuletzt am 21. Januar 2019 der Fall. Trifft der Kernschatten jedoch nur einen Teil des Mondes, sehen wir eine partielle Mondfinsternis. Der Mond erscheint nur teilweise verdunkelt.

ABlauf der Mondfinsternis
Ablauf der Mondfinsternis vom 16. Juli 2019. © DLR

Verdunkelt schon beim Aufgang

Heute Abend erwartet uns eine solche partielle Mondfinsternis: Wenn der Vollmond gegen 21:30 Uhr am Südost-Horizont aufgeht, leuchtet er schon nicht mehr in voller Pracht. Denn er steht bereits im Halbschatten der Erde. Ab 22:00 Uhr durchläuft der Erdtrabant den Kernschatten der Erde und verdunkelt sich dabei zunehmend. Gegen 23:31 Uhr erreicht die Mondfinsternis ihren Höhepunkt. Der Mond ist dann zu zwei Dritteln verdunkelt und steht acht bis 15 Grad über dem Horizont.

Besonders spannend: Weil der Mond so nah am Horizont steht, erscheint er während der Verdunklung besonders groß. Verantwortlich dafür ist der sogenannte Horizont-Effekt. Diese optische Täuschung rührt daher, dass wir nahe am Mond auch Vordergrundobjekte wie Bäume, Häuser oder andere Landschaftsmerkmale sehen. Durch diese Vergleichsobjekte schätzen wir unbewusst den Mond größer ein.

Begleitet von zwei Planeten und der ISS

Dieses Himmelsereignis ist – gutes Wetter vorausgesetzt – für uns in Mitteleuropa gut zu sehen. Am besten sucht man sich einen Beobachtungsplatz mit einem freien, nicht von hellen Lichtquellen verstellten Blick zum südöstlichen Horizont. Vor allem während der zweiten Hälfte der Mondfinsternis ab etwa 23:00 Uhr steht der Mond dann hoch genug, um ihn als große, verdunkelte Scheibe am Himmel stehen zu sehen.

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Ein besonderes Highlight sind bei dieser Mondfinsternis zwei planetare Begleiter: Der helle Lichtpunkt des Planeten Jupiter steht unmittelbar rechts vom verdunkelten Mond, der Ringplanet Saturn flankiert ihn auf der linken Seite. Kurz nach 23:00 Uhr wird auch die Internationale Raumstation ISS etwa zehn Grad oberhalb des teilverfinsterten Mondes als auffallend heller Lichtpunkt am Himmel vorüberziehen.

Doch spielt das Wetter mit? Die besten Chancen für eine freie Sicht auf den Mond haben laut Deutschen Wetterdienst die Regionen südlich von Mosel und Main sowie Teile von Mecklenburg-Vorpommern. Während im Nordosten die dichteren Wolkenfelder wohl erst nach dem Ereignis aufziehen, könnten im Süden dichtere Schleierwolken die Sicht etwas trüben. In den übrigen Landesteilen lässt überwiegend starke Bewölkung kaum einen Blick zum Mond zu.

50. Jahrestag des Starts von Apollo 11

Die heutige Mondfinsternis markiert einen besonderen Tag in der Raumfahrtgeschichte. Denn vor genau 50 Jahren, am 16. Juli 1969, startete in Cape Canaveral die Apollo-11-Mission. Sie brachte die Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins zum Mond. Vier Tage später, am 20. Juli 1969, war es dann soweit: Apollo 11 landete auf dem Erdtrabanten – die erste Mondlandung war geglückt.

Die nächste, von Mitteleuropa aus gut sichtbare Mondfinsternis ereignet sich erst wieder in drei Jahren – am 16. Mai 2022. Insofern lohnt es sich, heute Abend einen Blick zum Himmel zu werfen.

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

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