Anzeige
Vulkanausbrueche

Erdbebenserie auf Island kündigt möglichen Vulkanausbruch an

Earthview

Auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten von Island könnte ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorstehen. Seit dem 25. Oktober verzeichnen die isländischen Behörden eine verstärkte seismische Aktivität in der Region. Risse in Straßen, Schäden an Gebäuden und Stromleitungen sowie andere sichtbare Spuren von Erdbeben weisen auf einen unterirdischen Magmastrom hin, der sich der Erdoberfläche nähert.

Begleitet wird dieser Vorgang von einer andauernden Erbebenserie. Messstationen verzeichneten bereits über 20.000 Erdbeben, zunächst meist mit einer Stärke unter 3,0, gefolgt von mehreren Beben mit einer Stärke von 4,0 und mehr. Seit dem 10. November haben die Erdbeben an Intensität und Häufigkeit zugenommen, eine weitere Verschärfung der Lage ist möglich.

Am häufigsten wackelte die Erde rund um den Vulkan Fagradalsfjall in der Gegend nördlich der Küstenstadt Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel. Dort leben fast 3.700 Menschen, die am 11. November evakuiert wurden. Die umliegenden Straßen wurden gesperrt. In der Nähe befindet sich auch ein Geothermiekraftwerk, das unter anderem den nahegelegenen Flughafen versorgt, und das bei Touristen beliebte Geothermalbad Blue Lagoon, das bereits seit dem 9. November geschlossen ist.

Grindavik liegt gut 40 Kilometer Luftlinie von der isländischen Hauptstadt Reykjavik und knapp 20 Kilometer vom internationalen Flughafen Keflavik entfernt. Ein Vulkanausbruch könnte nicht nur für in der Region lebende Menschen, sondern auch für Reisende Einschränkungen mit sich bringen. Anders als beim Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 ist der Flugverkehr bislang nicht betroffen.

Ob und wo genau es zu einem Ausbruch kommen wird oder ob stärkere Erdbeben folgen, können selbst Experten nicht mit Sicherheit voraussagen, ebenso wenig wie die möglichen Schäden. Das Risiko für einen Vulkanausbruch ist laut der Isländischen Wetterbehörde, die auch für Erdbeben und Vulkanismus zuständig ist, jedoch am Morgen des 13. November nochmal gestiegen, ein Ausbruch sei nun jederzeit möglich.

Anzeige

Island ist eine der geologisch aktivsten Regionen der Erde. Unter anderem unter der Halbinsel Reykjanes treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, die Nordamerikanische und die Eurasische Platte. Wegen der tektonischen Kräfte kommt es dort immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen, zuletzt im Juli 2023, im August 2022 und im März 2021.

zur Earthview-Übersicht

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Dossiers zum Thema

Erdbeben - Vorhersagbar oder aus heiterem Himmel?

Naturkatastrophen

Verhaltensregeln

Was tun bei Stürmen, Erdbeben oder Tsunamis? GFZ Potsdam, DWD und BBK verraten Ihnen, wie man sich richtig verhält.