Auf einem ehemaligen Militärflughafen östlich von Leipzig sind die ersten Solarfelder im größten Photovoltaik-Kraftwerk der Welt in Betrieb genommen worden. Das 40-Megawatt-Projekt „Waldpolenz“ liefert damit seit gestern den ersten sauberen Strom aus Sonnenenergie ins Netz.
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„Ab dem heutigen Tage können wir bis zu sechs Megawatt Solarstrom einspeisen“, betonte Matthias Willenbacher von der Unternehmensgruppe juwi, die die riesige Photovoltaikanlage baut, bei der Eröffnungsveranstaltung in Brandis. „Der Solarpark ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass wir die Industriegesellschaft umbauen und sie auf eine umweltfreundliche Energieerzeugung umstellen können“, sagte Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU).
Der Solarpark soll im Endausbau ab 2009 eine Leistung von 40 Millionen Kilowattstunden (kWh) erreichen. Er wird damit jährlich rund 25.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen. Bis dahin investiert juwi etwa 130 Millionen Euro in rund 550.000 Dünnschichtmodule auf einer Fläche von 200 Fußballfeldern in den Gemeinden Brandis und Bennewitz.
„In einer Zeit, wo alle Welt über den Klimawandel diskutiert, zeigen wir somit die Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien“, so Willenbacher. „Solarstrom schont nicht nur die Umwelt, sondern macht auch unabhängig von teuren Energieimporten und schafft neue Arbeitsplätze. Freiflächenanlagen als preisgünstigstes Photovoltaik-Segment tragen maßgeblich zu diesem Erfolg bei“, sagte der Solarfachmann weiter.
Keine Störungen für Tiere und Pflanzen?
„Erneuerbare Energien sind ein wesentlicher Bestandteil der umweltfreundlichen Energieerzeugung. Ich bin überzeugt, dass wir hier erst am Anfang einer überaus erfolgreichen Technik- und Marktentwicklung stehen“, fügte Klug hinzu. Ein Park dieser Größe wirft auch naturschutzfachliche Fragen auf, die allerdings bereits bei der Planung berücksichtigt wurden. In enger Absprache mit dem Bundesamt für Naturschutz wurden Maßnahmen ergriffen, die Tier- und Pflanzenwelt so wenig wie möglich zu stören.
Erneuerbare Energien werden als Wirtschaftsfaktor in Deutschland immer wichtiger. Der Inlandsumsatz der Branche mit rund 214.00 Beschäftigten hat sich im Jahr 2006 um fünf Milliarden Euro auf rund 23 Milliarden Euro erhöht, so das BMU. Bis zum Ende dieses Jahres werden die erneuerbaren Energien voraussichtlich rund 14 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ausmachen. Damit übertrifft die Branche alle Prognosen.
(BMU/juwi GmbH, 22.08.2007 – DLO)