Mehr als die Hälfte aller Europäer ist regelmäßig online. Allein 2007 kamen 40 Millionen neue Internetnutzer hinzu. Dies geht aus dem soeben vorgelegten Fortschrittsbericht der EU-Kommission zu den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) hervor.
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Danach verfügen 80 Prozent der Nutzer über einen Breitbandanschluss, und 60 Prozent der öffentlichen Dienstleistungen sind in der EU vollständig online zugänglich. Dank der starken Breitbandzunahme in Europa haben nun auch zwei Drittel der Schulen und die Hälfte der Ärzte schnelle Internetanschlüsse, so die Ergebnisse der i2010-Initiative, der auf das digitale Umfeld ausgerichteten Strategie der EU für Wachstum und Beschäftigung. Diese 2005 aufgestellte Strategie hat zu einer entschlossenen Förderung der IKT sowohl auf EU-Ebene als auch in ihren Mitgliedstaaten geführt. Dies gilt auch für Deutschland: Hier sind 64 Prozent (%) der Menschen regelmäßig online.
Lücken schließen
„Es ist ein erfreulicher politischer Richtungswechsel, dass nun alle 27 EU-Mitgliedstaaten in ihren nationalen Programmen die IKT als Haupttriebkraft des Wachstums in Europa unterstützen. Dies hilft Europa, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten, und trägt zur Modernisierung des Lebensalltags der Europäer bei“, sagte die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding.
„Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass 77 % der EU-Unternehmen, 67 % der Schulen und 48 % der Ärzte nun mit schnellen Breitbandanschlüssen ausgestattet sind. Aber einige Teile der EU liegen in Bezug auf den Netzanschluss noch immer weit zurück“, so Reding weiter. „Alle EU-Länder müssen deshalb noch größere Anstrengungen unternehmen, um die Lücken zu schließen, grenzüberschreitende Kommunikationsdienste auszubauen und jene Dienste zu verbessern, mit denen auch ländliche und abgelegene Gebiete angebunden werden können.“
Die EU hat den weltweit größten entwickelten Verbrauchermarkt und verfügt über 100 Millionen Breitband-Internetanschlüsse, so dass sie bestens gerüstet ist, um sich die wirtschaftlichen Vorteile der IKT zunutze zu machen.
40 Millionen neue Internetnutzer
Im Jahr 2007 kamen laut dem neuen Report in der EU 40 Millionen neue regelmäßige Internetnutzer hinzu (insgesamt sind es heute 250 Millionen). Die IKT haben in den letzten fünf Jahren gewaltige Auswirkungen auf die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen gehabt, vor allem auch durch die Online-Entwicklung im Bildungs- und Gesundheitswesen.
Zu den wichtigsten Herausforderungen für die EU gehört die national unterschiedlich hohe Forschungsintensität im IKT-Sektor: in der Slowakei, Lettland und Polen liegt sie unter ein Prozent. Spitzenreiter sind dagegen Schweden, Finnland und Dänemark.
40 Prozent nutzen Internet überhaupt nicht
Fast 40 Prozent der Europäer nutzen das Internet zudem überhaupt nicht, wobei die Spannbreite von 69 Prozent (Rumänien) und 65 Prozent (Bulgarien) über 62 Prozent (Griechenland) bis zu nur 13 Prozent (Dänemark, Niederlande) reicht.
Auch bei der online Abwicklung von öffentlichen Diensten gibt es noch große Unterschiede, so der Bericht. Im Mai wird die Kommission daher groß angelegte Projekte in Angriff nehmen, um europaweite öffentliche Dienste wie die grenzüberschreitende Anerkennung elektronischer Identitätsnachweise oder elektronischer Signaturen voranzubringen.
(EU-Kommission, 21.04.2008 – DLO)