Im Kinofilm „Madagascar 2“ landet die Clique rund um den Löwen Alex in der afrikanischen Savanne. Am Ufer eines Wasserlochs schliddern die Großstadt-Tiere in ein neues Abenteuer. Doch die Realität ist leider weniger lustig: Klimawandel, Wassermangel und Lebensraumzerstörung bedrohen die Kinohelden. Darauf hat der WWF anlässlich des Kinostarts hingewiesen.
Noch ist die Heimat von Alex, Marty, Melman und Flusspferddame Gloria ein wildes Paradies: Der Mara-Fluss ist die Lebensader der berühmten Serengeti. Doch seit 1970 ist das Wasser des Flusses nach den Erkenntnissen der Umwelt- und Naturschützer bereits um 60 Prozent zurückgegangen, vor allem durch massive Abholzungen im Quellgebiet des Mara und steigendem Wasserverbrauch in Kenia.
WWF fordert grenzüberschreitendes Wassermanagement
„Vom Mara-Fluss trinkt die Serengeti. Wenn diese Quelle verloren geht, steht das gesamte Ökosystem vor dem Kollaps“, warnt WWF-Referent Martin Geiger. Genügend Wasser im Mara-Gebiet ist nämlich ausschlaggebend für den Fortbestand der riesigen Tierwanderungen, aber auch für die Menschen vor Ort. „Wir brauchen ein grenzüberschreitendes Wassermanagement und eine nachhaltige Nutzung des Mara-Flusses“, fordert Geiger.
Die beiden WWF-Programmbüros in Kenia und Tansania arbeiten schon seit mehreren Jahren verstärkt in der Region. Ziel ist es, die Verschlechterung der Wasserqualität und die Verringerung der Wassermenge zu stoppen.
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Pinguine bald ohne Eis?
Auch die heimlichen Stars der Madagascar-Reihe Skipper, Kowalski, Rico und Private – vier Pinguine mit militärischem Drill – sind nur im Film nahezu sorgenfrei. In der Realität werden die schwarz-weißen Frackträger vom Klimawandel bedroht. Eine aktuelle Studie des WWF beschreibt ein erschreckendes Szenario: Bereits ein Temperaturanstieg von etwa zwei Grad Celsius hätte dramatische Folgen für den Lebensraum der Pinguine am Südpol.
Das Eis würde schmelzen und somit der Lebensraum für Kaiser- und Adélie-Pinguine verloren gehen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Abschmelzen des Eises die Krill-Populationen in Gefahr bringt – und damit die Nahrungsgrundlage der Pinguine.
Juan Casavelos, Koordinator des Antarktis-Programms warnt: „Pinguine sind bestens an die extremen Lebensbedingungen am Südpol angepasst. Der Verlust von Nistplätzen und Lebensraum hat die Populationen jedoch bereits empfindlich zusammenschrumpfen lassen.“
Schimpansen-Bestände schrumpfen dramatisch
Es ist kein Zufall, dass die beiden New Yorker Schimpansen Mason und Phil so menschlich wirken: Das Erbgut von Schimpansen stimmt mit dem des Menschen zu 98 Prozent überein. Sie sind intelligente und soziale Tiere, benutzen Werkzeuge und kommunizieren mit akustischen und visuellen Signalen. Doch ihre Bestände haben dramatisch abgenommen. Die Ursachen: Abholzung der Wälder und Wilderei.
Selbst in Nationalparks sind die Schimpansen nicht vor Wilderern und der Zerstörung ihres Lebensraumes geschützt. Neben dem Engagement in den Schutzgebieten und für eine nachhaltige Forstwirtschaft bekämpft der WWF auch den illegalen Handel mit Menschenaffenfleisch (Bushmeat).
(WWF, 04.12.2008 – DLO)