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Wassermangel im Lake Powell

Pegel im zweitgrößten Stausee der USA erreichen Rekord-Niedrigstand

Lake Powell
Niedriger Wasserstand im Lake Powell. © Freethedust/Getty images

Tief eingeschnitten liegen die Windungen des Lake Powell zwischen den roten Sandsteinformationen: der zweitgrößte Stausee der USA hat akuten Wassermangel. Durch langanhaltende Trockenheit sind die Pegel des Sees inzwischen auf den tiefsten Stand seit dem Aufstauen des Colorado River vor gut 50 Jahren gefallen. Die Wasserversorgung für Millionen Menschen ist damit gefährdet.

Auf den ersten Blick ist der Lake Powell nicht als Stausee zu erkennen. Denn sein Wasser windet sich scheinbar ganz natürlich durch die tief eingeschnittenen Schluchten des Colorado-Plateaus. Tatsächlich folgt der See dem natürlichen Lauf des Colorado River. Als vor rund elf Millionen Jahren das vorwiegend aus Sandstein bestehende Colorado-Plateau durch Plattenbewegungen angehoben wurde, grub sich der Fluss durch Erosion immer weiter in den Untergrund ein.

In den 1960er Jahren wurde im Glen Canyon ein Staudamm errichtet, der den Colorado River aufstaute und so den Lake Powell schuf. Seither erstreckt sich dieser langestreckte, gewundene Stausee über die Grenze von Utah und Arizona und versorgt rund 40 Millionen Menschen dieser Region mit Trinkwasser und Wasser für Felder und Vieh. Ein Wasserkraftwerk am Staudamm erzeugt zudem mehr als 4.200 Megawatt an Strom.

Rekord-Tiefstand der Pegel

Doch die jahrzehntelange Trockenperiode im Westen der USA ist auch am Lake Powell nicht spurlos vorübergegangen. Im März 2022 erreichte der Wasserstand im Stausee einen historischen Tiefstwert: Der Wasserspiegel liegt nur noch rund 1.074 Meter über dem Meeresspiegel und damit niedriger als jemals zuvor seit Füllung des Sees. Der aktuelle Pegel liegt nur noch wenig über dem Minimum, ab dem das Kraftwerk am Glen-Canyon-Damm keinen Strom mehr erzeugen kann.

Hauptursache für das Absinken der Pegel ist der geringere Wasserzustrom über den Colorado River und eine vermehrte Wasserentnahme. Weil es schon seit Jahren im Einzugsgebiet des Flusses und Stausees zu wenig regnet, fließt entsprechend wenig Wasser nach. Auch das normalerweise über die Frühjahrs-Schneeschmelze in den Rocky Mountains zugeführte Wasser wird durch die abnehmenden Niederschläge und die immer milderen Winter weniger.

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Zusätzlich tragen eingeschwemmte Sedimente dazu bei, dass der Lake Powell flacher wird und seine Speicherkapazität abnimmt. Schätzungen des US Geological Survey zufolge fasst der Stausee dadurch heute sieben Prozent weniger Wasser als noch vor 40 Jahren.

Quelle: ESA

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