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Astronomie

Genauester Blick in einen Sonnenfleck

Größtes Solarteleskop der Erde liefert neue Nahansichten unseres Sterns

Sonnenfleck
Nahansicht eines Sonnenflecks, erstellt vom Inouye-Sonnenteleskop. © NSF/AURA/NSO

Solares Dunkel: Diese Aufnahme des Inouye-Sonnenteleskops zeigt die extreme Nahansicht eines Sonnenflecks – einer magnetisch hochaktiven Zone auf unserem Stern. Im Zentrum des Flecks ist kühleres, dunkler erscheinendes Sonnenplasma zu erkennen, umgeben von den sogenannten penumbralen Filamenten – fadenförmigen Gebilden am Rand dieser Zone, die wie ein feiner Haarkranz den Sonnenfleck vom umgebenden hell-körnigen Sonnenplasma abgrenzen.

Seit 2020 beobachten Astronomen unseren Stern mithilfe des Daniel-Inouye-Sonnenteleskops auf dem rund 3.000 Meter hohen Haleakala-Vulkan auf Hawaii. Mit einem Hauptspiegel von vier Meter Durchmesser ist es das größte Solarteleskop der Welt. Der große Spiegel, eine adaptive Optik und die Höhenlage des Teleskops ermöglichen ihm einen bis auf 20 Kilometer genauen Blick auf die Sonnenoberfläche. Die sensiblen Optiken werden dabei durch ein komplexes Kühlsystem gegen die Hitze der konzentrierten Strahlung geschützt.

Dunkles Zentrum und penumbraler Haarkranz

Jetzt wurden neue Aufnahmen des Inouye-Sonnenteleskops veröffentlicht. Sie zeigen die Sonnenoberfläche und das Innenleben von Sonnenflecken noch genauer als zuvor. Hier zu sehen ist ein vom Visible-Broadband Imager (VBI) aufgenommener Sonnenfleck in Nahansicht, gezeigt im Wellenlängenbereich von rund 450 Nanometern. Deutlich zu erkennen ist der dunkle Bereich, die sogenannte Umbra, in der die normale, hell gekörnte Struktur der Plasmakonvektion gestört ist.

penumbrale Filamente
Umbra und penumbrale Filamente eines Sonnenflecks. © NSF/AURA/NSO, Friedrich Wöger (NSO), Catherine Fischer (NSO)

Im Zentrum des Sonnenflecks quillt Plasma an die Sonnenoberfläche, das mehr als tausend Grad kühler ist als die Umgebung und dadurch dunkler erscheint. Starke Magnetfelder formen die Plasmaströmungen in diesem Bereich und erzeugen dabei die strahlenähnlich vom Zentrum des Sonnenflecks ausgehenden dunkleren Streifen. Die haarähnlichen Plasmafäden dieses Kranzes werden als penumbrale Filamente bezeichnet.

In einer noch stärker herangezoomten Aufnahme sehen wir einen gut 30.000 mal 30.000 Kilometer großen Ausschnitt aus der Umbra und Penumbra eines Sonnenflecks. Hier sind die penumbralen Filamente noch deutlicher zu erkennen. An der Spitze dieser Plasmafilamente und im Zentrum der Umbra liegen kleine hellere Flecken. Diese umbralen Punkte kennzeichnen kleine Bereiche mit höherer Plasmatemperatur.

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Quelle: National Solar Observatory (NSO)

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