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Stuerme

„Historischer Sommersturm“ fegt über die Niederlande und Nordeutschland hinweg

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Das Sturmtief „Poly“ zog am Mittwoch, dem 05.07.2023, mit stürmischen Winden und orkanartigen Böen über den Norden der Niederlande und Deutschlands hinweg und führte zeitweise zu massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens.. Zwei Menschen kamen durch umstürzende Bäume ums Leben.

In den nördlichen Niederlanden stellte der Sommersturm zwei neue Rekorde auf. Im Hafen von IJmuiden wurde zeitweise Windstärke 11 gemessen. Damit sei „Poly“ der „erste sehr schwere Sommersturm“ in den Niederlanden seit Beginn der Aufzeichnungen, teilte ein niederländischer Wetterdienst mit. Schwere Stürme kommen es den Niederlanden sonst hauptsächlich von Oktober bis April vor. Auch die stärkste jemals in den Niederlanden im Sommer gemessene Sturmböe wurde am Mittwoch registriert: Mit einer Windgeschwindigkeit von 146 km/h erreichte sie Windstärke 13 auf der erweiterten Beaufort-Skala.

Der niederländische Wetterdienst KNMI gab für vier nördliche Provinzen die höchste Sturmwarnung „Rot“ heraus. Wegen des Sturmtiefs wurde in der Nordhälfte des Landes der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks blieben teils geschlossen und in einigen Städten blieben die Busse in den Depots. Am Amsterdamer Großflughafen Schiphol fielen nach Angaben eines Flughafensprechers 400 Flüge aus. Weil „Poly“ neben starkem Wind auch für Regen und schlechte Sicht sorgte, war bis zum Nachmittag nur eingeschränkter Flugverkehr möglich. Vielfach musste die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume ausrücken. In Haarlem kam eine 51 Jahre alte Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.

Am Nachmittag erreichte „Poly“ dann auch Norddeutschland. Dort waren für die Küstenregionen und weite Teilen von Niedersachsen und Bremen Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde, Starkregen sowie vereinzelt Gewitter vorhergesagt worden. Viel Fähren, darunter die zu den Ostfriesischen Inseln und nach Helgoland, fuhren nach Angaben der Betreiber ab Mittwochmittag nur eingeschränkt oder blieben gleich im Hafen. Die gemessenen Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometer pro Stunde an der Küste lagen dann glücklicherweise unter den Prognosen. Im Landesinneren erreichte der Sturm rund 70 bis 80 Kilometer pro Stunde, was einer Windstärke von 8 bis 9 entspricht. Weil die Bäume jetzt im Sommer aber belaubt und damit anfälliger für Sturmböen sind, kam es vielerorts zu Behinderungen und Schäden durch umgestürzte Bäume und herabfallende Äste. Im niedersächsischen Rhede an der Ems fiel ein entwurzelter Baum auf eine Fußgängerin, die noch an der Unglücksstelle starb. Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht.

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