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Stuerme

Orkantief „Ciarán“ wütet über Westeuropa

Earthview

Frankreich, Großbritannien, Belgien und die Niederlande waren von dem Orkantief besonders betroffen. Aber auch in Spanien und Deutschland sorgten die Ausläufer für Schäden. Mindestens sieben Menschen kamen durch Sturmeinwirkung ums Leben, etliche wurden verletzt.

Mit extremen Sturmböen und riesigen Wellen brach das Orkantief „Ciaran“ am Donnerstag zunächst über den Nordwesten Frankreichs und den Südwesten Englands herein. Am Morgen lag das Zentrum des Tiefdruckgebietes mit einem Kerndruck von unter 955 hPa über Südengland. Solche tiefen Luftdrücke sind auch in dieser sturmerprobten Region sehr selten. Im Ärmelkanal wurden ähnlich tiefe Werte zuletzt am 25. Februar 1989 auf der Isle of Portland gemessen, als der Luftdruck dort auf 948,8 hPa fiel.

Die Sturmböen erreichten am Ärmelkanal örtlich Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde. Auf der Kanalsinsel Jersey wurden Polizeiangaben zufolge bis zu 164 Stundenkilometer gemessen. Vor dem zur Bretagne gehörenden Departement Finistère − dem westlichsten kontinentalen Zipfel Frankreichs − wurde eine 21 Meter hohe Sturmwelle registriert. Dort wurde am Pointe du Raz auch die mit 207 Kilometern pro Stunde höchste Windgeschwindigkeit gemessen. Aber auch im Binnenland erreichten die Böen verbreitet volle Orkanstärke. Vielfach wurden neue Stationsrekorde aufgestellt.

In Frankreich waren vor allem in der Bretagne  etwa 1,2 Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom und Hunderttausende wurden vom Mobilfunknetz abgeschnitten. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen sowie Bahnstrecken.

Auch in Südengland sorgte der Sturm für Probleme. Auch dort waren tausende Haushalte zwischenzeitlich ohne Strom und viele Straßen wurden durch umstürzende Bäume blockiert. Der Bahnverkehr wurde eingeschränkt, hunderte Schulen blieben geschlossen.

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In Belgien forderte das Orkantief zwei Todesopfer, die von einem umstürzenden Baum beziehungsweise einem herabfallenden Ast getötet wurden. Ein umstürzender Baum war auch die Ursache für einen Todesfall in den Niederlanden.

In Deutschland gab der Deutsche Wetterdienst eine Sturmwarnung für Teile der Nordseeküste und eine Starkwindwarnung für Teile der Ostseeküste heraus. Ausläufer des in Deutschland als „Emir“ benannten Sturmtiefs überqueren demnach Deutschland bis Freitagmorgen. Vor allem in der Westhälfte sei mit starkem Wind sowie Orkanböen zu rechnen. Im Harz war der Wind nach Angaben der Goslarer Kreisfeuerwehr deutlich „deutlich stärker“ als erwartet. Dort kam am Donnerstagvormittag am Rammelsberg bei Goslar eine Frau ums Laben, als sie von einem umstürzenden Baum erfasst wurde.

Auch der Westen Europas wurde in Mitleidenschaft gezogen. Das Orkantief traf Teile der iberischen Halbinsel und forderte in Madrid ein Menschenleben. Betroffen waren vor allem der Norden Portugals sowie der Norden und das Zentrum Spaniens.

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