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Klima

Wie geht es weiter?

Fortschritte und Hürden für die In-Situ-Mineralisierung

Die bisherigen Pilotprojekte und Studien sprechen dafür, dass die „Versteinerung“ von CO2 im Untergrund einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Das jedoch funktioniert nur dann, wenn diese CCS-Technologie möglichst schnell und in möglichst großem Maßstab eingesetzt werden kann. Denn es bleibt immer weniger Zeit, um die globale Erwärmung wenigstens noch auf zwei Grad zu begrenzen.

Noch wird die CO2-Mineralisierung aber nur in wenigen Pilotprojekten erprobt. Um solche Anlagen in ausreichend großem Maßstab zu etablieren, muss daher noch einiges getan werden. Nach Ansicht von Wissenschaftlern sind dafür weitere Forschung und Testanlagen nötig, vor allem aber die entsprechende Motivation: „Die größte Hürde für eine In-Situ-Mineralisation in größerem Maßstab ist nicht technologisch, sondern finanziell“, konstatiert Sandra Snæbjörnsdóttir vom Carbfix-Projekt. Anlagen zur CO2-Mineralisierung werden sich demnach nur durchsetzen, wenn sie sich auch wirtschaftlich lohnen.

Wo lohnt es sich am ehesten?

Das allerdings hängt von mehreren Voraussetzungen ab. Der erste Faktor ist der Transport des CO2: Wird das Treibhausgas vor Ort, beispielsweise aus dem Abgas eines Kraftwerks oder einer Industrieanlage abgeschieden, erspart dies den Bau von Pipelines oder den Transport als verflüssigtes CO2 in Tankbehältern. Dies verringert die Kosten erheblich. Am einfachsten umzusetzen und rentabelsten wäre die Mineralisierung daher zunächst an Kraftwerken oder Industrieanlagen, die an der Küste oder über tiefen Basaltformationen liegen.

„Aber auch Anlagen zum Direct-Air-Capture können effizient sein, wenn sie in der Nähe geeigneter Gesteinsformationen und erneuerbarer Energiequellen liegen“, erklären Snæbjörnsdóttir und ihr Team. Allerdings krankt die direkte Absorption von CO2 aus der Atmosphäre noch daran, dass die CO2-Extration relativ viel Energie benötigt und daher teuer ist. Effizientere Methoden werden zwar schon entwickelt und erprobt, sind aber meist noch nicht reif für den großtechnischen Einsatz. „Strategien, die die thermischen Anforderungen des DAC-Prozesses minimieren, werden daher entscheidend dafür sein, dass diese Systeme günstiger und in großem Maßstab eingesetzt werden“, sagen die Forschenden.

CO2-Bepreisung senkt Hürden

Zugute kommt den CCS-Technologien, dass die Emission von Kohlendioxid in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer teurer werden wird. In der EU beispielsweise sind die CO2-Preise schon jetzt hoch genug, um das Carbfix-Projekt auf Island rentabel zu machen. Auch andere, an die Geothermie gekoppelte Anlagen dieser Art könnten schon jetzt wirtschaftlich sein. „Doch es muss noch einiges getan werden, um die Umsetzung der CO2-Speicherung durch Mineralisierung zu beschleunigen“, sagt Snæbjörnsdóttir.

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

CO2 in Stein verwandeln
Wie die Kohlendioxid-Mineralisierung dem Klimaschutz helfen könnte

Vom Gas zum Gestein
Wie funktioniert die CO2-Mineralisierung?

Der Vorreiter
Das Carbfix-Pilotprojekt und seine Ergebnisse

Flutbasalte und Offshore-Formationen
Wo eine CO2-Mineralisierung möglich wäre

Risiken und Nebenwirkungen
Was passiert im Untergrund?

Wie geht es weiter?
Fortschritte und Hürden für die In-Situ-Mineralisierung

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