Ein neuer Bluttest kann Auskunft geben über das Risiko, am Herz-Kreislauf-System zu erkranken. Das Verfahren stellt entzündliche Reaktionen an beziehungsweise in der Gefäßwand fest, die zur Ablagerung von Plaque führen.
Diabetes, Herz und Gefäßkrankheiten haben eine grundlegende Gemeinsamkeit: Beiden geht eine jahrelange, schleichende Entzündung voraus. Das lässt sich unter anderem am Entzündungsprotein CRP belegen. Dieses so genannte C reaktive Protein ist ein Blutwert, der bei akuten Entzündungen, aber auch bei einem kräftigen Sonnenbrand oder einer Schnittwunde in großer Menge von der Leber ins Blut ausgeschüttet wird und eine Kaskade von Abwehrmechanismen des Immunsystems in Gang setzt.
Im Zuge der Heilung sinkt der CRP-Spiegel normalerweise wieder. Aber bereits im Frühstadium eines Diabetes und sogar schon Jahre zuvor bei seiner Vorstufe, der gesteigerten Insulinresistenz, kann dieser Wert langfristig oben verharren, und dann setzen schädliche Entzündungsreaktionen ein: Das Blut wird zäher, die Gerinnungsneigung steigt, freie Fettsäuren werden aggressiver. Es kommt zu Gefäßschäden. Die klassische Konstellation für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Mit Hilfe eines CRP-Test kann nach Angaben von Dr. Cloth Hohberg vom Institut für klinische Forschung und Entwicklung in Mainz aus einem Blutstropfen das Herzinfarkt Risiko bereits lange vor Eintritt des Geschehens vorhergesagt werden. Entzündliche Reaktionen an beziehungsweise in der Gefäßwand, die zur Ablagerung von Plaque führen, können diese hochsensitive Tests feststellen und binnen zehn Minuten ohne apparativen Aufwand nachweisen. Speziell Diabetiker des Typs 2, Patienten mit hohem Blutdruck und übergewichtige Patienten sollten nach Meinung der Ärztin diesen Test regelmäßig bei ihrem Arzt durchführen lassen.
(Neue Apotheken Jllustrierte, 17.01.2005 – DLO)