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Ökologie

Fisch nein danke?

UN-Welternährungstag am 16. Oktober 2007

Beim Fischkauf sollten Verbraucher auf die Herkunft und die Art des Fisches achten. Darauf hat der WWF anlässlich des heutigen Welternährungstags der Vereinten Nationen hingeweisen. Eine gute Wahl sind nach Angaben der Umweltstiftung Forelle, Hering oder Seelachs. Dagegen sollte man auf Rotbarsch, Kabeljau oder Scholle lieber verzichten.

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„Fisch ist eine endliche Ressource. Letztlich entscheidet der Kunde an der Fischtheke, ob wir unsere Ozeane weiter rücksichtslos ausbeuten oder ob wir sie nachhaltig nutzen“, erklärt WWF-Meeresexpertin Heike Vesper. Die Umweltschützer stellen für Verbraucher den kostenlosen „WWF-Fischführer“ für die Brieftasche bereit. Darin beurteilt der WWF 40 handelsübliche Fischarten nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und Fangmethoden. Zwölf Arten gelten danach als gute Wahl, 13 als bedenklich, 15 fallen in die Kategorie bedroht.

Arten vor dem Kollaps

Jeder Deutsche verzehrt im Jahr 15,5 Kilogramm Fisch. Doch nur vier der zehn beliebtesten Speisefische können nach Angaben des WWF bedenkenlos verzehrt werden. Weltweit werden nach Angaben der Welternährungsorganisation pro Jahr 86 Millionen Tonnen Meeresfisch gefangen. 77 Prozent aller wirtschaftlich genutzten Bestände sind überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgebeutet. Viele Fischbestände – wie Roter Tunfisch im Mittelmeer oder Nordsee-Kabeljau – stehen vor dem Kollaps.

Der WWF-Fischführer empfiehlt vor allem Fisch mit dem blauen Siegel des Marine Stewardship Council (MSC). Der MSC garantiert eine nachhaltige Fischerei. Das heißt, es werden nicht mehr Fische gefangen, als nachwachsen. Auch die Zerstörung der Meeresumwelt wird minimiert. Deutsche Verbraucher können derzeit neben Alaska-Seelachs auch Alaska-Wildlachs, Hering aus dem Nordostatlantik und südafrikanischen Seelachs mit dem MSC-Siegel kaufen. Auch Fisch aus Bio-Zucht ist laut WWF eine naturverträgliche Alternative.

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Erholungspause nötig

Dagegen rät der WWF vom Kauf zahlreicher beliebter Speisefische ab. Beim Fang von Scholle und Seezunge im Nordostatlantik werde der Meeresboden regelrecht umgepflügt, bis zu 80 Prozent der Tiere im Netz werde wie nutzloser Müll einfach über Bord geworfen. Schillerlocken stammen vom Dornhai, der immer noch gefangen wird, obwohl er auf der Roten Liste der bedrohten Art steht. Der Rotbarsch sei massiv überfischt „Nur wenn wir diesen Fischarten eine Erholungspause gönnen und schonende Fangmethoden entwickeln, werden wir sie auch in Zukunft genießen können“, erläutert Vesper.

(WWF, 16.10.2007 – DLO)

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