Wenn Sie jemanden von etwas überzeugen wollen, könnte eine Tasse Kaffee hilfreich sein. Denn australische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass gemäßigte Dosen von Koffein unsere Bereitschaft, eine Botschaft anzunehmen, positiv beeinflussen. Ihre Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift European Journal of Social Psychology erschienen.
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Forscher der Universität von Queensland um Pearl Martin führten ein Experiment durch, bei dem sie die Probanden über ihre Ansichten zur Sterbehilfe befragten, vor und nachdem sie überzeugende Argumente gegen ihre ursprünglichen Überzeugungen zu lesen bekamen. Vor dem Lesen der Broschüren erhielten die Teilnehmer jeweils ein Glas Orangensaft, in dem entweder Koffein in einer Konzentration entsprechend zwei Tassen Kaffe enthalten war oder aber kein Koffein.
Die Auswertung ergab, dass die Gruppe, die zuvor Koffein erhalten hatte, ein höheres Niveau der so genannten „systematischen Verarbeitung der Botschaft“ aufwies, das heißt die Teilnehmer zeigten eine erhöhte Übereinstimmung mit den in den Broschüren geäußerten Argumenten, waren stärker auf die Botschaft zentriert und konnten sich besser an die einzelnen Argumente erinnern.
„Wenn man bedenkt, wie viele Situationen es gibt, in denen Menschen mehr oder weniger überzeugenden Argumenten ausgesetzt sind, könnten diese Ergebnisse einige praktische Bedeutung haben“, erklärt Martin. „Koffeinhaltige Getränke wie Tee, Kaffe, Cola oder Energiedrinks könnten beeinflussen, wie leicht eine Person beispielsweise durch Werbung oder eine politische Rede oder in einem Geschäftsmeeting überzeugt wird.“
(University of Queensland, 07.06.2006 – NPO)