Im norwegischen Tofte ist gestern der weltweit erste Prototyp eines Osmosekraftwerks in Betrieb genommen worden. Die Versuchsanlage nutzt die unterschiedliche Salzkonzentration von Meer- und Süßwasser zur Energiegewinnung.
Seit zehn Jahren erforscht Statkraft, Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energie, diese Methode zur emissionsfreien Stromerzeugung. Sie könnte zukünftig weltweit einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieproduktion leisten.
„Diese neue Technik erzeugt elektrische Energie einfach indem sie Wasser vermischt“, erklärt Statkraft CEO Bård Mikkelsen das Verfahren. „Neue und grundlegende Antworten auf die Energiefragen der Zukunft scheinen näher zu liegen, als wir bisher dachten. Das gibt mir viel Vertrauen in die Zukunft.“
Bald erstes kommerziell nutzbares Osmosekraftwerk?
Die Pilotanlage ist primär für Test- und Entwicklungszwecke bestimmt und verfügt lediglich über eine begrenzte Produktionskapazität. Innerhalb weniger Jahre plant Statkraft jedoch die neue Technik so weit zu entwickeln, dass ein erstes kommerziell nutzbares Osmosekraftwerk gebaut werden kann. Das weltweite Potential von Osmose Energie wird auf 1.600-1.700 Terawattstunden (TWh) pro Jahr geschätzt. Das entspricht in etwa der Hälfte des Energiebedarfs der EU.
Osmosekraftwerke können überall dort genutzt werden, wo Süßwasser ins Meer fließt. Sie verursachen weder Lärm noch luftverschmutzende Emissionen und können ideal in existierende Industriegebiete eingebunden und beispielsweise in Kellerräumen von Industriegebäuden installiert werden.
Herausforderungen des Klimawandels bewältigen
„Ich gratuliere Statkraft zur Eröffnung des weltweit ersten Osmosekraftwerks. Wir brauchen innovative Energielösungen um die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen zu können. Ich bin hoch erfreut, dass ein norwegisches Unternehmen bei der Entwicklung solcher Technologien eine Vorreiterrolle einnimmt“, sagte der norwegische Öl- und Energieminister Terje Riis-Johansen auf der Veranstaltung.
Und der Präsident des World Wildlife Fund in Norwegen, Rasmus Hansson, ergänzte: „Wir begrüßen es natürlich, dass ein großes Unternehmen wie Statkraft in alternative erneuerbare Energielösungen investiert. Solange es sich um nachhaltige Lösungen handelt, kann das Unternehmen auf unsere Unterstützung zählen“.
Statkraft forscht bereits seit 1997 an einer Methode der Energiegewinnung durch Osmose. Das gestern eröffnete Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit vielen Forschungs- und Entwicklungsteams aus verschiedenen Ländern realisiert.
(Statkraft, 25.11.2009 – DLO)