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Biologie

Rote Liste: Arten-Suchmaschine online

Daten zu rund 30.000 heimischen Tieren, Pflanzen und Pilzen frei im Internet zugänglich

Feldhase
Der Feldhase war einst in Deutschland häufig, heute gehört er zu den gefährdeten Arten. © Andreas Nowack

Wie geht es Feldhase, Segelfalter oder dem Fieberklee in Deutschland? Die Antwort liegt nur einen Klick entfernt. Denn eine neue Arten-Suchmaschine des deutschen Rote-Liste-Zentrums informiert nun schnell und einfach über den Rote-Liste-Gefährdungsstatus von Tieren, Pflanzen und Pilzen in Deutschland. Porträts von Artengruppen und Arten ergänzen das neue Informationsangebot zur heimischen Flora und Fauna.

Ausgestorben, gefährdet oder ungefährdet? Die Erde besitzt eine enorme Artenvielfalt, doch diese schwindet. Einer aktuellen Bilanz zufolge sind weltweit eine Million Arten akut bedroht. Darunter sind viele heimische Insekten, aber auch Feldvögel, Amphibien und Samenpflanzen. Biologen sprechen deshalb bereits von dem sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte.

Einfach online nachschauen

Auskunft über den Gefährungsstatus einzelner Arten, aber auch ganzer Artengruppen geben die Roten Listen. Diese beruhen auf biologische Studien und den gezielten Erhebungen durch Fachleute und werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Für Deutschland erarbeiten rund 550 Wissenschaftler diese Roten Listen, herausgegeben werden sie vom Bundesamt für Naturschutz.

Jetzt gibt eine neue, einfacherer Möglichkeit, sich über den Gefährdungsstatus einer Art zu informieren. Denn das das deutsche Rote-Liste-Zentrum hat nun eine Arten-Suchmaschine entwickelt und ins Netz gestellt, mit der der Status für Tiere, Pflanzen und Pilze in Deutschlands online und frei zugänglich abgerufen werden kann. Die zugrundeliegende Datenbank greift auf die Fachgutachten der bundesweiten Roten Listen zu. Die Suchmaschine zeigt die Gefährdungskategorie, Bestandssituation und Trends von rund 30.000 untersuchten Arten an.

Zur Artensuchmaschine des Rote-Liste-Zentrums

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Artenporträts von Feldhase bis Filzbiene

Einen tieferen Einblick in die Lebensweise von heimischen Tieren, Pflanzen und Pilzen geben darüber hinaus Artenportraits, die regelmäßig ergänzt und zu einer „Portraitgalerie der Arten“ ausgebaut werden sollen. Sie zeigen Wissenswertes und Kurioses auf – und auch, was zu tun ist, um den Bestand einer Art zu erhalten. Das Spektrum dieser Porträts reicht von bekannten Tieren wie dem Feldhasen oder dem Iltis bis hin zu weniger bekannten wie dem Trauer-Rosenkäfer oder der Filzbiene.

Für im Naturschutz tätige Personen ebenso interessant sind die auf der Website veröffentlichten Gesamtartenlisten. In ihnen sind alle in Deutschland etablierte Arten der jeweiligen Organismengruppe aufgeführt. Abrufbar sind solche Liste bisher für 60 Gruppen, unter anderem für die Brutvögel, Tagfalter, die fast 500 Wildbienen und rund 4.300 Farn- und Blütenpflanzen, aber auch für weniger bekannte Artengruppen wie Raubfliegen oder Pseudoskorpione.

Einführungstexte zu verschiedenen Artengruppen geben einen kurzen Überblick zur Gefährdungssituation innerhalb der Gruppen und Ursachen ihrer Gefährdung, weisen aber auch auf besondere Spezies hin, wie beispielsweise den nützlichen Bücherskorpion.

Quelle: Rote-Liste-Zentrum, DLR Projektträger

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