Wenn es auf einem Planeten schon einmal Leben gegeben hat, dann auf dem Mars. So lautet eine weit verbreitete Meinung auch unter Wissenschaftlern, weil hier bereits Wasser nachgewiesen wurde. Dieser Theorie will die unbemannte Mission ExoMars der Europäischen Weltraumagentur ESA nachgehen, die 2013 starten und 2015 auf dem Planeten landen soll. Für die Mission entwickelt die Universität Kiel jetzt einen Sensorkopf, der auf der Marsoberfläche kosmische Strahlung misst.
„Ziel von ExoMars ist es auch, die Gefahren für zukünftige bemannte Missionen abzuschätzen“, erklärt Professor Robert Wimmer-Schweingruber vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik, der das neue Forschungsprojekt in Kiel leitet.
Neben einem mobilen Rover, der die geochemischen Bedingungen auf dem Mars aufnimmt, plant die ESA eine stationäre geophysikalische Umweltstation, die über längere Zeit die Umweltparameter misst. Hier kommt dann der Kieler Sensorkopf zum Einsatz, und zwar im Instrument IRAS, Ionizing Radiation Sensor.
Kosmische Strahlung belastet Astronauten
Dieses soll die kosmische Strahlung messen, die mit der dünnen Marsatmosphäre wechselwirkt und so an der Marsoberfläche die Astronauten belastet. Geleitet wird das internationale IRAS-Team vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. Die Sensorentwicklung in Kiel beginnt Ende 2007, gerade werden die Stellen für fünf Projektmitarbeiter ausgeschrieben.
Die Kieler Abteilung für Extraterrestrische Physik hat mit ihren Geräten bereits reichlich „Missionserfahrung“ vorzuweisen. Derzeit sind fünf hier entwickelte Instrumente im Weltraum unterwegs.
(idw – Universität zu Kiel, 13.08.2007 – DLO)