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Medizin

Immunzellen als Marker für Asthma

Neue Erkenntnisse über Erkrankungsmechanismen

In einer genetischen Studie an 50.000 Teilnehmern haben Wissenschaftler zwei Gene entdeckt, die mit Asthma in Verbindung stehen. Sie regulieren einen Stoffwechselweg, der unter anderem den Immunwirkstoff Interkeukin produziert. Dieses jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ online veröffentlichte Ergebnis könnte dazu beitragen, die Mechanismen der Krankheitsentstehung besser zu verstehen.

Asthma und allergische Erkrankungen sind mit einer Reihe von biologischen Reaktionen verknüpft. Eine dieser Reaktionen ist die Erhöhung der Zahl der eosinophilen Granulozyten im Blut, die als Immunzellen hochaktive Proteine vor allem zur Parasitenabwehr freisetzen. In der bislang größten Studie zur Asthmagenetik nutzte ein internationales Wissenschaftlerkonsortium diese Immunreaktion als gut messbaren Indikator für die Suche nach zugrundeliegenden Erkrankungsmechanismen. Die Studie ist von der Zeitschrift Nature Genetics jetzt vorab online veröffentlicht worden.

Bei der von der isländischen Firma Decode Genetics in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München und einer Reihe weiterer internationaler Forschungsinstitute durchgeführten Studie wurden die Gene von über 50.000 Probanden untersucht. Dabei kristallisierten sich mehrere mit Asthma assoziierte Gene heraus.

„Zwei der gefundenen Gene sind von Bedeutung für einen biochemischen Pathway im Interleukin 1 Cluster“, erklärt Dr. Matthias Wjst, der am Institut für Inhalationsbiologie des Helmholtz Zentrums München die Studie mit initiierte. Mit diesem Ergebnis konnte eine Untersuchung der Arbeitsgruppe am Helmholtz Zentrum München aus dem Jahr 2004 bestätigt werden, wonach der IL1 Gencluster mit Asthma assoziiert ist.

„Noch wissen wir nicht, worauf der Effekt dieser Gene auf die Entzündungszellen beruht“, sagt Wjst, „wir haben aber neue Ansatzpunkte gewonnen, um die verschiedenen Hypothesen zum allergischen Geschehen besser untersuchen zu können“.

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(Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, 10.02.2009 – NPO)

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