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Biologie

Ältester Baum der Welt entdeckt

Fichte in den schwedischen Bergen erreicht Alter von 9.550 Jahren

Die älteste Fichte der Welt © Umea Universität

Den ältesten Baum der Welt haben Wissenschaftler jetzt im schwedischen Dalarna entdeckt. Die 9.550 Jahre alte Fichte hat selbst widrige klimatische Umstände überlebt, weil sie aus einem Wurzelstock immer neue Stämme austreiben konnte.

Unter den Kronen einer Fichte in den Fulu Bergen haben Forscher der schwedische Universität Umea eine faszinierende Entdeckung gemacht. Sie fanden vier Generationen von Fichtenzapfen und Holz mit Altern, die bis zu 9.550 Jahre zurückreichen. Genetische Analysen enthüllten, dass die Zapfen exakt die gleiche genetische Ausstattung aufweisen wie die darüber stehenden Bäume. Da von der Fichte bekannt ist, dass sie über Wurzelausläufer wieder neu austreiben kann und so quasi Klone ihrer selbst herstellen kann, muss der Stock dieser Pflanzen ebenfalls dieses hohe Alter haben.

Theorie der „Neuankömmlinge“ widerlegt

Damit wären die schwedischen Fichten die ältesten Bäume der Welt. Sie lösen damit Kiefern in Nordamerika ab, die mit 4.000 bis 5.00 Jahren bisher als die Rekordhalter galten. In weiteren Expeditionen entdeckten die Forscher in den schwedischen Bergen von Lappland in Norden bis Dalarna im Süden eine ganze Reihe weiterer mehr als 8.000 Jahre alter Fichten.

Dieser Fund ist auch deshalb erstaunlich, weil die Fichte bisher immer als ein relativer Neuankömmling in der schwedischen Gebirgsregion galt. „Unsere Ergebnisse haben jetzt das komplette Gegenteil belegt”, erklärt Leif Kullman, Professor für Geografie an der Umea Universität. „Die Fichte ist stattdessen einer der ältesten Bäume dieser Region.“

Neu-Austrieb als Überlebensstrategie

Offensichtlich haben diese Bäume auch die harschen Klimabedingungen kurz nach der letzten Eiszeit in diesen hohen Breiten gut überstanden. Die Fähigkeit, nach einer ungünstigen Periode wieder neu auszutreiben könnte hier eine Schlüsselrolle gespielt haben. Für die Wissenschaftler bleibt allerdings die Frage, auf welchem Wege die Fichten kurz nach der letzten Eiszeit die Region besiedelt haben. Wurden Sie als Samen über das Inlandeis eingetragen, das damals noch Skandinavien bedeckte? Oder besiedelten sie die Region von Osten her, wie es bisherige Theorien – wenn auch für eine sehr viel spätere Ära – besagten?

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„Meine Ergebnisse deuten darauf hink, dass die Fichten die Winter in Orten im Westen oder Südwesten Norwegens überlebt haben, wo das Klima nicht ganz so hart war“, so Kullmann. „Später breiteten sie sich von dort aus schnell entlang des eisfreien Küstenstreifens nach Norden aus und fanden so auch den Weg in die schwedischen Berge.“

(Umea Universität, 17.04.2008 – NPO)

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