Vor giftigen Chemikalien in Kinder-T-Shirts und Babymenüs hat gestern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gewarnt. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hatte in ihrer aktuellen Ausgabe 33 Kinder-T-Shirts von elf Discountern und 14 Babymenüs getestet. Ergebnis: Manche T-Shirts enthielten einen ganzen Cocktail an gefährlichen Substanzen, andere waren fast frei davon.
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So wurden in 13 T-Shirts größere Mengen Weichmacher gefunden, deren Nutzung vom Gesetzgeber für Babyartikel oder Kinderspielzeug bereits eingeschränkt wird. Weichmacher können die Fortpflanzungsfähigkeit besonders von Jungen beeinträchtigen. Auch in Babymenüs wurden solche Chemikalien gefunden: Elf Gläschendeckel enthielten erhöhte Konzentrationen der nicht ausreichend geprüften Substanz ESBO, die sich auch in den Menüs nachweisen ließ. Nur drei Produkte waren frei davon. Die sehr unterschiedlichen Testergebnisse belegten laut BUND, dass es sichere Alternativen zu gefährlichen und nicht ausreichend geprüften Chemikalien gebe.
„Die gut abschneidenden Firmen zeigen, dass auf viele gefährliche und bedenkliche Chemikalien verzichtet werden kann. Hersteller, die dennoch gefährliche Chemikalien einsetzen, spielen mit der Gesundheit unserer Kinder.“, sagte die BUND-Chemieexpertin Patricia Cameron.
BUND fordert höhere Qualitätsstandards
Die Umweltorganisation forderte die Hersteller und Händler auf, endlich Konsequenzen zu ziehen, und höhere Qualitätsstandards einzuführen. „Es ist ein Skandal, dass immer noch gesundheitsschädliche Chemikalien in Nahrung und Kleidern für Babys und Kinder zu finden sind“, so Cameron.
Welche gefährlichen Chemikalien in Zukunft durch sicherere Alternativen ersetzt werden müssen, soll in der Europäischen Union das am 1. Juni 2007 in Kraft getretene Chemikaliengesetz REACH regeln (REACH steht für Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien). Erst in elf Jahren muss REACH vollständig umgesetzt sein. Das dauert dem BUND jedoch zu lange.
„Die Ergebnisse von Öko-Test zeigen: Wir müssen und dürfen nicht bis 2018 warten. Sichere Alternativen gibt es schon heute. Eltern sollten Firmen die rote Karte zeigen, die dennoch belastete Ware anbieten“, so Cameron.
(BUND, 31.07.2007 – DLO)