Lebende Urzeitkrebse haben Biologen der Universität Halle-Wittenberg um Wolf-Rüdiger Große auf einer Frühjahrsexkursion in der Elster-Saale-Aue wiederentdeckt. Dabei handelt es sich um den Schuppenschwanz (Lepidurus apus) und den Feenkrebs (Eubranchipus grubei).
Sensationell an ihnen ist neben ihrer Seltenheit ihr Alter. Beide Arten gibt es seit etwa 200 Millionen Jahren auf der Erde und sie gelten damit als älteste Tierarten überhaupt.
Seit dem Erdmittelalter besiedeln sie im Frühjahr Pfützen oder Spurrinen und sind verschwunden, wenn die Fressfeinde des Sommers auftauchen. Diese Strategie hat sie Millionen Jahre überleben lassen.
Ihr Nachweis in den wieder intakten halleschen Auen stellt nach Angaben der Wissenschaftler einen Beweis der Regenerationsfähigkeit unbelasteter Natur dar. Wer sie in Pfützen oder Spurrinnen findet, sollte es den Zoologen der Universität mitteilen, da ihre Verbreitung wissenschaftlich erfasst wird.
In einer Sonderschau zur Tierwelt des Saaletals werden die Krebse zur Museumsnacht am 20. Mai 2006 im Institut für Zoologie der Universität Halle-Wittenberg zu sehen sein.
(idw – Universität Halle-Wittenberg, 12.05.2006 – DLO)