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Umwelt

„Schlaue Netze“ gesucht

WWF-Wettbewerb zu innovativem umweltschonenden Fischereigerät beginnt

Fischerei © WWF

Fischerei umweltfreundlicher machen – das ist das Ziel des internationalen Wettbwerbs für „schlaue Netze“, den die Umweltorganisation WWF jetzt zum zweiten Mal startet. Den Erfindern von innovativem Fischereigerät, mit dem die Umwelt geschont und vor allem die Zahl der ungewollten Beifänge deutlich reduziert werden kann, winken Preisgelder von insgesamt 30.000 Euro.

„Hunderttausende Wale, Delfine, Meeresschildkröten und Seevögel verenden jährlich in den Netzen der Fischer, obwohl sie wirtschaftlich bedeutungslos sind. Diesen zerstörerischen Beifang wollen wir mit unserem Innovations-Wettbewerb deutlich verringern“, so WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper. Gezielte Fangmethoden schonen nach Ansicht des WWF nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Fischer. „Der ungewollte Beifang von Kleinfischen, deren Verkauf nicht erlaubt ist, führt zu erheblichen finanziellen Verlusten“, erklärt die WWF-Expertin.

Der WWF-Wettbewerb steht Teilnehmern aus der Fischereiindustrie ebenso offen wie Ingeneuren, Wissenschaftlern, Studenten oder interessierten Laien. Die Vorschläge für innovatives Fischereigerät sollen umweltschonend und praktikabel sein. Die Neuentwicklungen müssen bis zum 15. März 2006 als einsatzfähiger Prototyp vorliegen (Teilnahmebedingungen unter www.smartgear.org). Eine internationale Jury aus Fischern, Wissenschaftlern, Ingeneuren und Umweltschützern wählt dann die Preisträger aus.

Der erste Wettbewerb für „schlaue Netze“ hatte der WWF 2004 ausgerufen. Den Hauptpreis gewann ein US-amerikanischer Erfinder, der mit seinem Beitrag den Beifang von Meeresschildkröten reduzieren konnte. Er hatte Langleinen, die zum Fischfang ausgebracht werden, mit Stahlgewichten beschwert, um die Köder auf eine Tiefe von über hundert Metern zu drücken. In dieser Tiefe kommen die Schildkröten deutlich seltener vor.

Der Beifang gilt als eine der größten Bedrohungen für das Ökosystem Meer. Mehr als ein Viertel aller Fänge werden nach WWF-Angaben wieder über Bord geworfen – mehr als 20 Millionen Tonnen pro Jahr.

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(WWF, 30.11.2005 – NPO)

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