Deutsche Forscher haben ein Verfahren zur Herstellung von Heizöl und Dieselkraftstoff entwickelt, das organische Abfallstoffe wie Altöl und Plastik sowie landwirtschaftliche Rückstände in Energie umwandeln kann.
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Die Wissenschaftler von Clyvia Technology in Wegberg beschäftigen sich schon länger mit der Entwicklung und Vermarktung einer patentierten Technologie auf Basis der so genannten fraktionierten Depolymerisation.
„Unser Ziel ist es“, so Manfred Sappok von Clyvia Technology, „in dezentralen Anlagen aus nachwachsenden Rohstoffen und mineralischen Reststoffen Energie zum Antrieb von Dieselmotoren zu erzeugen. Dazu werden lange Kohlenwasserstoffketten bei 400 Grad Celsius aufgespalten. Diese Fraktionen verdampfen, werden in einer Destillationskolonne fraktioniert und in einem Kondensator als Dieselöl niedergeschlagen. Die Energieeffizienz ist bei diesem Verfahren sehr hoch und beträgt je nach Einsatzstoff zwischen 80 und 95 Prozent.“
Mit dem Verfahren lassen sich zum einen die Entsorgungskosten für die Abfallprodukte reduzieren und zum anderen die Energiekosten senken, indem der erzeugte Kraftstoff zur Energiegewinnung genutzt werden kann.
Pilotanlage nimmt 2005 ihren Betrieb auf
Eine Pilotanlage, die unter realen Bedingungen arbeitet, wird voraussichtlich noch im zweiten Halbjahr 2005 in Betrieb gehen. Zahlreiche Interessenten haben bereits Kaufabsichten geäußert, sobald der Prototyp seinen Betrieb aufgenommen hat.
Das Verfahren ist auch deshalb von großer Bedeutung, weil zum 1. Juni 2005 neue gesetzliche Regelungen zur Lagerung von Siedlungsabfällen in Kraft treten.
(Clyvia Technology, 24.05.2005 – DLO)