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Klima

Klimawandel macht Afrika ärmer

Dürren, Fluten und Krankheitsausbreitung hemmen Entwicklung

Afrika wird zu den großen Leidtragenden des Klimawandels gehören: Noch mehr Hunger, Armut und Krankheiten drohen. Das ist das Ergebnis einer Studie über die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika, die am Mittwoch in Großbritannien vorgestellt wurde. Sie zeigt Auswirkungen der globalen Erwärmung auf soziale und ökonomische Entwicklungsmöglichkeiten sowie auf den Gesundheitssektor in Afrika.

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Zusammenfassend prognostiziert die von der Umweltschutzorganisation WWF in Auftrag gegebene Studie Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Verbreitung von Krankheiten, die Ernährungs- und Einkommenssituation. Darüber hinaus werden auch die Bildungschancen speziell von Mädchen sinken. Studienautor Dr. Anthony Nyong von der Universität Jos in Nigeria: „In Entwicklungsländern müssen erfolgreiche Naturschutzarbeit und Armutsbekämpfung immer Hand in Hand gehen. Die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels auf Mensch und Natur werden noch viel weiter gehen als bisher angenommen.“

„Eine Erwärmung von bis zu zwei Grad Celsius wird in Afrika dramatische Auswirkungen auf die reichhaltigen aber fragilen Ökosysteme haben. Durch den Verlust der natürlichen Ressourcen, werden aber auch die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen bedroht,“ warnt auch Markus Niedermair, Klimaexperte des WWF Österreich.

Laut der aktuellen Studie werden Fluten, Hitzeperioden und Dürre weiter zunehmen. Diese Faktoren stehen in direktem Zusammenhang mit der Verbreitung von Krankheiten. Für Südafrika wird eine Verdoppelung der Malariagebiete prognostiziert – die Zahl der gefährdeten Menschen steigt damit von drei auf 7,2 Millionen. Gleichzeitig wird das Aussterben von Pflanzenarten erwartet, die in der traditionellen Medizin Verwendung finden. Laut WHO stellt diese Art der Medizin für 80 Prozent aller Menschen die wichtigste Hilfsquelle in der Erstversorgung von Kranken dar.

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Bis zum Jahr 2080 werden weitere 80 bis 120 Millionen Menschen in Folge des Klimawandels durch Hungersnöte gefährdet sein. 70 bis 80 Prozent davon in Afrika. In erster Linie wird die Armut wahrscheinlich die Chancen auf Schulbildung bei Frauen und Mädchen treffen, die für die Versorgung der Familien zuständig sind. Es wird erwartet, dass die Hungersnöte zu einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft und zu noch mehr Kahlschlägen führen werden. Die Wege, die zurückgelegt werden müssen, um Feuerholz und Trinkwasser zu holen, werden wesentlich länger – Zeit für Schulbildung bleibt den Mädchen dann keine mehr.

(WWF Österreich, 04.02.2005 – NPO)

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