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Technik

Zwei Jülicher Supercomputer unter den Top Ten weltweit

Plätze 3 und 10 der Weltrangliste für JUGENE und JUROPA/HPC-FF

In der heute erschienenen Weltrangliste der schnellsten Supercomputer hat es das Forschungszentrum Jülich gleich mit zwei Rechnern unter die ersten Zehn geschafft. JUGENE, der schnellste Rechner Europas, liegt auf Platz 3, das in Jülich entwickelte Computer-Tandem JUROPA/HPC-FF kommt weltweit auf Platz 10. Dies ist das erste Mal in der Geschichte des Rankings, dass in Europa ein Institut gleichzeitig zwei Computer unter den Top Ten platziert.

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JUGENE liefert mit seinen 72.000 Prozessoren eine Spitzenleistung von über ein Petaflop pro Sekunde – das entspricht einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. „Mit JUGENE auf Platz 3 zeigt Deutschland seine Präsenz in der Weltliga des Supercomputings und der Simulation“, freut sich Professor Achim Bachem, Vorstandvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. JUGENE wird für rechenintensivste, komplexe Simulationen eingesetzt, beispielsweise in der Materialforschung, in der Umweltforschung oder in der Teilchenphysik.

308 Teraflop pro Sekunde

Die Supercomputer JUROPA und HPC-FF dagegen erreichen mit ihren über 3.200 Rechenknoten eine Spitzenleistung von 308 Teraflop pro Sekunde. „Mit den JUROPA und HPC-FF geht Jülich ganz neue Wege“, erklärt Professor Thomas Lippert vom Jülich Supercomputing Centre. „Im JUROPA-Konsortium entwickelt Deutschland zum ersten Mal nach 20 Jahren wieder eigene Superrechner der höchsten Leistungsklasse.“

Die beiden Systeme wurden von Experten des Jülich Supercomputing Centre entworfen und gemeinsam mit Partnerfirmen umgesetzt. Die so genannten Clustercomputer bestehen aus bewährten Komponenten, wie sie bald auch in normalen PCs Verwendung finden werden, zum Beispiel dem neusten Quad-Core-Nehalem-Prozessor von Intel.

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Entscheidend für die hohe Effizienz und Stabilität der beiden Höchstleistungsrrechner sind jedoch die Betriebssoftware ParaStation und das Linux-Betriebssystem der Firma Novell. „Wenn die Prozessoren das schlagende Herz des Rechners sind, dann ist die Software die integrierende Seele des Systems“, erklärt Lippert. „Ein extrem schnelles Infiniband-Netzwerk der Firmen Mellanox und SUN bildet schließlich das Nervensystem.“

Energiesparende Rechner

Jülich setzt auf ein System von sich ergänzenden, energiesparenden Rechnern, um für alle Anwendungen geeignete, miteinander kooperierende Plattformen zu bieten. Forscher aller Fachrichtungen werden JUROPA nutzen, um zu klären, wie sich das Klima wandelt, wie sich Proteine in Zellen falten, wie neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen zu verbessern sind.

HPC-FF wird dabei allein für die Fusionsforschung zur Verfügung gestellt. Für besonders große Simulationen können die beiden Computer dank ParaStation gekoppelt werden und erreichen dann eine Spitzenleistung von 308 Teraflop pro Sekunde, das sind 308 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.

(Forschungszentrum Jülich, 23.06.2009 – DLO)

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