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Medizin

Akupunktur hilft doch

Charité-Studie belegt Wirtschaftlichkeit der fernöstlichen Behandlungsmethode

Akupunktur wirkt, ist sicher und erhöht die Lebensqualität nachhaltig. Zu diesem Schluss kommen die Wissenschaftler der Berliner Charité, nachdem sie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) über drei Millionen Akupunktur-Behandlungen ausgewertet haben. Fazit des 1.000 Seiten umfassenden Abschlussberichts: Selbst bei der Kosten-Nutzen-Analyse braucht die Akupunktur den Vergleich mit anerkannten medizinischen Verfahren nicht zu scheuen.

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Sie ist eine wissenschaftliche Studie der Superlative: Rund 13.000 Ärzte haben in den vergangenen viereinhalb Jahren über 360.000 Patienten mit Akupunktur behandelt und dabei weit über 20 Millionen Akupunktur-Nadeln gesetzt. Dabei hat sich gezeigt: Akupunktur hilft dauerhaft bei vielen Volksleiden – von Allergien bis zu Wirbelsäulenschmerzen.

„Jetzt muss Akupunktur Kassenleistung werden“, forderte Dr. Christoph Straub, stellvertretender Vorsitzender des TK-Vorstandes, bei der Übergabe des Abschlussberichtes in Berlin. Das TK-Modellvorhaben gibt erstmalig auch Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit der fernöstlichen Behandlungsmethode:

„Wir wissen jetzt, dass man mit Akupunktur in der Routineversorgung kein Geld sparen kann. Dennoch rechtfertigt der nachgewiesene hohe Nutzen die zusätzlichen Kosten“, so Professor Dr. Stefan Willich von der Berliner Charité.

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Wirksamkeit bei verschiedensten Krankheiten nachgewiesen

Um die Wirtschaftlichkeit der Akupunktur mit anderen Behandlungsmethoden vergleichbar zu machen, haben die Gesundheitsökonomen der Charité die patientenbezogenen Kosten in ein Verhältnis zur gewonnenen Lebensqualität gesetzt. Basis dafür waren Patienten-Fragebögen zur Lebensqualität und patientenbezogene Kostendaten der Krankenkasse. Die Studie zeigt: Mit der gewonnen Lebensqualität steigen auch die Kosten und zwar um den Betrag, den die Akupunktur kostet.

Ihre Wirksamkeit hat die Akupunktur bei insgesamt sieben Diagnosen unter Beweis gestellt. Dabei wurde jeweils eine Akupunktur-Gruppe mit einer Vergleichsgruppe ohne Akupunktur (Wartegruppe) miteinander verglichen. Das Ergebnis: Neun von zehn Allergikern ging es auch sechs Monate nach der Behandlung noch deutlich besser, drei von vier Patienten mit Kopf- oder Lendenwirbelsäulenschmerzen zeigten ebenfalls nach diesem Zeitraum noch Besserung. Noch höher lag die Rate bei Arthroseschmerzen am Knie (85 Prozent), Asthma (82 Prozent) und Menstruationsschmerzen (85 Prozent). Nebenwirkungen traten nur selten auf und waren bei keinem Patienten lebensbedrohlich.

(TK, 21.04.2005 – DLO)

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