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Perlboote als Zahlungsmittel

Sonderausstellung zeigt historische Bedeutung von Perlmutt

Innenseite eines "Meerohrs" © G. Oleschinski

Perlboote, Meerohren und Mördermuscheln – diese und andere ungewöhnliche Exponate können derzeit im Museum des Geowissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen bewundert werden. Noch bis zum 29. September 2006 ist dort die Sonderausstellung „Perlen & Perlmutt“ zu sehen.

Die Ausstellung erläutert nicht nur die Entstehung und Züchtung dieser schillernden Materialien, sondern zeigt auch ihre Verwendung für eine Vielzahl von Alltags- und Schmuckgegenständen – vom Angelhaken und Zahlungsmittel in der Südsee bis hin zu Kaviarlöffeln und Perlmutt-Knöpfen. Zu den schönsten Exponaten gehören in Edelstein umgewandelte Perlmutt-Fossilien sowie 200 Jahre alte Handschuhe aus Muschelseide, eines von weniger als 30 in Europa noch erhalten gebliebenen Exemplaren.

Perlmutt – ein besonderer Werkstoff

Perlmutt schimmert in allen Regenbogenfarben und wird schon seit langem für Schmuck, Kunstgegenstände und Knöpfe verwendet. In der Natur schützt es Schnecken und Muscheln vor Feinden und vor dem immensen Wasserdruck in der Tiefe. Aufgrund seiner hohen mechanischen Stabilität und Korrosionsresistenz gegenüber Salzwasser interessieren sich inzwischen sogar Materialforscher für diesen außergewöhnlichen Naturwerkstoff.

Perlen auf Perlmutt © G. Oleschinski

Als so genanntes biogenes Material besteht Perlmutt vorwiegend aus dem Mineral Aragonit, das als Kalziumkarbonat eine entscheidende Rolle bei der Bildung von organischen Schalen spielt. Wie sein irisierender Schimmer zustande kommt, ist ebenso Thema der Ausstellung wie die Verwendung als tierisches Baumaterial, die Bedeutung für die heutigen Materialwissenschaften oder der Einsatz in der Heilmittelkunde. Die Ausstellung präsentiert außerdem die Kulturgeschichte von Perlen und Perlmutt.

Die Sonderausstellung im Museum des Geowissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen ist noch bis zum 29. September 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich und entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Paläontologie der Universität Bonn. Weitere Objekte stammen aus der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock, dem Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau und dem Kreisheimatmuseum Bad Frankenhausen sowie aus Firmen- und Privatbesitz.

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Anschrift:

Georg-August-Universität Göttingen

Geowissenschaftliches Zentrum

Goldschmidtstraße 3-5

37077 Göttingen

Telefon: (0551) 39-7998

Internet: ”Perlen und Perlmutt”

Öffnungszeiten:

montags bis freitags von 8.30 bis 17.30 Uhr

jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 11 bis 16 Uhr

Eintritt ist frei.

(Universität Göttingen, 01.06.2006 – AHE)

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