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Neue Runde für den Klimaschutz

Klimaschutzkonferenz COP 10 beginnt in Buenos Aires

Heute startet in Buenos Aires die zehnte weltweite UN Klimakonferenz (COP 10). Es ist die letzte Verhandlungsrunde, bevor das Kyoto-Protokoll im Februar 2005 in Kraft tritt. Bie der Konferenz in Buenos Aires wird es insbesondere um den Klimaschutz nach dem Jahr 2012 gehen, es werden aber auch die Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen diskutiert.

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Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin sei ohne zukünftige Emissionsminderungen und eine Stabilisierung des Klimasystems eine Anpassung in vielen Fällen unbezahlbar oder gar unmöglich. Trittin dazu: „Wir können hier auf das Erreichte zurück blicken und andererseits Weichen stellen, um die internationale Klimaschutzpolitik in den kommenden Jahren fortzuentwickeln. Deutschland wird hier, zusammen mit seinen Partnern in der EU, seine Führungsrolle weiterhin wahrnehmen. Wir müssen, wenn wir über Klimaschutzpolitik reden, auch über die Konsequenzen des Untätigbleibens reden.“

Die Umweltorganisation WWF erhofft von der Konferenz ebenfalls deutliche Signale, um die Klimaschutzanstrengungen erheblich auszuweiten. Ziel müsse es sein, die durchschnittliche globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten.

Der Gipfel in Buenos Aires bietet nach Einschätzung des WWF große Chancen, die Umsetzung des Klimaschutzes weltweit zu beschleunigen. „Es muss jetzt ein Weg aufgezeigt werden, wie die internationale Staatengemeinschaft nach dem Jahr 2012 die klimaschädlichen Treibhausgase drastisch reduziert“, fordert Regine Günther, Leiterin des Referats Klimaschutz beim WWF Deutschland. Es sei ein wichtiges

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Signal, dass das Kyoto-Protokoll im nächsten Jahr in Kraft trete, damit werden die Vereinbarungen verbindlich. Gleichzeitig müsse in Argentinien sichergestellt werden, dass Staaten wie die USA und Australien, die das Protokoll nicht unterzeichnet haben, die weiteren Verhandlungen nicht länger blockieren. „Natürlich muss die Tür auch für weitere Länder offen bleiben, aber mehr als einen Beobachterstatus dürfen sie bis zur eigenen Ratifizierung nicht erhalten.

Den Bremsern darf nicht länger erlaubt werden, den gesamten Prozess aufzuhalten“, betont Regine Günther.

Anpassung für Süden existenziell

Mögliche zukünftige Eckpfeiler internationaler Klimapolitik zeigt ein Vorschlag auf, der vom Wuppertal Institut gemeinsam mit 14 WissenschaftlerInnen aus allen Weltregionen entwickelt wurde. Dieser beinhaltet neben der Forderung nach anspruchsvolleren Reduktionszielen in Industrieländern auch ein Verfahren zur Einbeziehung von Emissionsminderungspflichten in Schwellen- und Entwicklungsländern. Diese werden sich jedoch nur auf neue Klimaschutzpflichten einlassen, so eine weitere Schlussfolgerung des Vorschlags, wenn in zukünftigen Verhandlungen auch das Thema „Anpassung an den Klimawandel“ mit gleichem Gewicht behandelt wird. Denn schon heute ist dies für viele verwundbare Regionen des Südens von existenzieller Bedeutung.

Doch auch in Deutschland ist das Thema „Anpassung“ an den bereits stattfindenden Klimawandel hochaktuell und ein noch kaum entwickeltes

Politik- und Forschungsfeld. Die zunehmenden Extremereignisse, die uns in den letzten 15 Jahren betroffen haben, Stürme wie Lothar und Anatol, Hitzesommer und Starkregenfälle wie im Erzgebirge und Überschwemmungen an den Strömen wie Elbe, Rhein und Oder erfordern mehr als eine nachträgliche Schadensregulierung.

Um Fehlinvestitionen zu vermeiden und angemessene Vorsorge zu treffen, muss sich insbesondere Infrastrukturpolitik dieser Aufgabe stellen.

(BMU, WWF, Wuppertal Institut, 06.12.2004 – NPO)

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