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Paläontologie

Schachtelhalme als Dino-Futter?

Urzeit-Halme waren besonders nährstoffreich und leicht verdaulich

Sauropoden
Von welchen Pflanzen ernährten sich Sauropoden wie Diplodocus und Brontosaurus? © Corey Ford/ iStock.com

Superfood für Sauropoden: Die pflanzenfressenden Riesen-Dinosaurier benötigten viel Futter – als Nahrungsquelle könnten ihnen dabei unter anderem Schachtelhalme gedient haben. Denn wie Forscher berichten, waren diese Pflanzen damals nicht nur reichlich verfügbar. Sie waren auch leicht verdaulich und besonders nährstoffreich. Die Urzeit-Halme konnten demnach sogar die schnell wachsenden Jungtiere satt machen.

Das Zeitalter der Dinosaurier brachte riesenhafte Echsen hervor. Vor allem die langhalsigen Pflanzenfresser aus der Gruppe der Sauropoden erreichten mit Größen von über 20 Metern und einem Gewicht von mitunter mehr als 50 Tonnen schier gigantische Ausmaße. Brontosaurus, Diplodocus und Co gelten bis heute als die größten Landtiere, die jemals auf unserem Planeten gelebt haben.

Um ihren riesenhaften Körper zu versorgen, mussten die Sauropoden täglich große Mengen an Nahrung aufnehmen. Obwohl die Pflanzen damals offenbar nährstoffreicher waren als lange Zeit gedacht, benötigten die Dinosaurier kilogrammweise Futter. Doch welche Pflanzen lieferten ihnen die nötige Energie?

Schachtelhalm Equisetum hyemale – ein Relikt der Urzeit. © Thayne Tuason/ CC-by-sa 4.0

Speiseplan der Dinos im Blick

Wie gut sich bestimmte Gewächse als Energielieferant eignen, hängt stark von ihrem Nährstoffgehalt und ihrer Verdaulichkeit ab, wie Forscher um Carole Gee von der Universität Bonn berichten. Neben Farnen könnten zum Beispiel Schachtelhalme eine wichtige Nahrungsquelle der Sauropoden gewesen sein. Enge Verwandte heutiger Vertreter der Gattung Equisetum wuchsen schon im Zeitalter der Trias auf unserem Planeten.

Um abschätzen zu können, wie gut diese Urzeit-Schachtelhalme den Energiebedarf der Sauropoden decken konnten, haben sich die Wissenschaftlerin und ihre Kollegen nun die noch heute lebenden Nachfahren dieser Pflanzen und die Ernährungsgewohnheiten moderner Pflanzenfresser angesehen. „Um Interaktionen zwischen urzeitlichen Pflanzen und Tieren zu verstehen, widme ich mich nicht nur der Paläontologie, sondern schließe auch Studien heutiger Pflanzen und Tiere mit ein“, erklärt Gee.

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Wichtige Nahrungsquelle für Jungtiere?

Konkret analysierten die Forscher die Verdaulichkeit und die Kalorienausbeute von sieben Equisetum-Arten mithilfe gängiger Tests aus der Tierernährungsforschung. Die Ergebnisse enthüllten: Tatsächlich könnten urzeitliche Schachtelhalme die größten Herbivoren aller Zeiten gut versorgt haben.

So sind die Schachtelhalme sehr leicht verdaulich und im Vergleich zu anderem potenziellen Futter besonders nährstoffreich, wie die Wissenschaftler herausfanden. Vor allem für junge Sauropoden könnten diese Pflanzen ihrer Ansicht nach eine der Hauptnahrungsquellen dargestellt haben – die schnell wachsenden Jungtiere benötigten besonders viel Energie. (Society of Vertebrate Paleontology, 2019; Meeting)

Quelle: Federation of American Societies for Experimental Biology

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