Ein gefährliches Nervengift im Gehirn spielt beim Voranschreiten der Alzheimer-Erkrankung eine entscheidende Rolle. Dies haben australische Forscher im Rahmen einer neuen Studie ermittelt. Die Säure tötet dort Nervenzellen ab und führt zu Fehlfunktionen des Hirns und letztendlich zum Tod.
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Das Team um Professor Bruce Brew und Dr. Gilles Guillemin von der University of New South Wales in Sydney fand im Zuge seiner Untersuchung heraus, dass die Gehirne aller untersuchten Alzheimerpatienten eine neurotoxische Quinolinsäure-Vergiftung aufwiesen. Quinolinsäure ist zwar nicht unbedingt der Auslöser von Alzheimer, aber sie spielt bei dessen Voranschreiten eine entscheidende Rolle.
Die Säure setzt einen biochemischen Prozess in Gang, der Kynurenine Pathway genannt wird. Die Aktivierung dieses Vorgangs tritt auch bei anderen verbreiteten Hirnerkrankungen wie Huntington, Schlaganfällen, Demenz oder Schizophrenie auf. „Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die diesen Prozess blockieren können. Sie werden bereits von unseren und anderen Laboren näher untersucht“, so Guillemin.
Alzheimer ist eine der meist verbreiteten Demenzerkrankungen, für die es egenwärtig keine effektiven Behandlungsmethoden gibt. Die neuen Erkenntnisse sind daher von großer Bedeutung, denn das Voranschreiten von Alzheimer könnten mit entsprechenden Medikamenten gestoppt oder stark verlangsamt werden.
(idw – Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke- Heinemann, 12.08.2005 – DLO)