Für seine bahnbrechenden Erkenntnisse aus der Pflanzenforschung erhält der tschechische Molekularbiologe und Biochemiker Jiri Friml in diesem Jahr den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft.
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Friml nimmt die Auszeichnung der Körber-Stiftung am 7. September im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses in Empfang. Hamburgs Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus wird die geladenen Gäste begrüßen. Den Preisträger und sein Forschungsprojekt präsentiert Ranga Yogeshwar.
Wachstumshormon Auxin im Visier
Im Mittelpunkt von Frimls Arbeit steht das Wachstumshormon Auxin. Dessen Verteilung reguliert, wo bei einer Pflanze oben und unten ist, wie stark sie in welche Richtung wächst und wo welche „Organe“ angelegt werden.
Frimls Erkenntnisse gelten als Meilenstein zum Verständnis zahlreicher physiologischer Prozesse in der Pflanze. Aber auch für die agrar-wissenschaftliche und medizinische Forschung sind seine Ergebnisse von herausragender Bedeutung.
Professor für Pflanzen-Systembiologie
Friml ist seit 2007 Professor für Pflanzen-Systembiologie an der belgischen Universität Gent. Der heute 37jährige ging 1997 ans Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung und promovierte 2000 an der Universität Köln im Fach Biologie.
2001 wechselte er an das Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen an der Universität Tübingen. Dort leitete er eine Forschungsgruppe und promovierte erneut an der Universität Brünn im Fach Biochemie. Friml gehört zu den Top-Fünf der meist zitierten Pflanzenwissenschaftler Europas.
Körber-Preis zum 26. Mal vergeben
Der Körber-Preis wird 2010 bereits zum 26. Mal vergeben – mit ihm werden jährlich herausragende und in Europa tätige Wissenschaftler für zukunftsträchtige Forschungsarbeiten ausgezeichnet.
Prämiert werden exzellente und innovative Forschungsansätze mit hohem Anwendungspotenzial auf dem Weg zur Weltgeltung. Mit Spitzenwissenschaftlern aus ganz Europa besetzte Auswahlgremien suchen nach geeigneten Preisträgerkandidaten, über die ein Kuratorium entscheidet.
(idw – Körber-Stiftung, 03.09.2010 – DLO)