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“Gelochte” Wolken

Flugzeugabgase bewirken Kondensation von Wolkenwasser

“Gelochte” Wolken © Carey Hamburg, NASA, Jeff Schmaltz, MODIS Rapid Response Team, Goddard Space Flight Center

Am 29 Januar 2007 beobachteten die Einwohner des Orts Acadiana in Louisiana seltsame Wolkenformationen am Himmel: Wie von einem gigantischen Locher erzeugt zeigten sich in der Wolkendecke regelmäßig runde oder leicht elliptische Löcher, die teilweise in der Mitte noch einen leichten Schleier besaßen. Auch vom Satelliten Terra aus waren diese Wolkenlöcher deutlich zu sehen.

Ihre Entstehung verdanken diese Formationen einer Kombination von mehreren Faktoren, darunter vor allem der Lufttemperatur und dem Flugverkehr. An diesem Tag lag das südliche Louisiana unter einer Decke aus Wolken in der hohen Atmosphäre, die aus winzigen Tröpfchen von so genanntem unterkühltem Wasser bestanden. Die Temperatur dieser winzigen Wassertröpfchen liegt dabei weit unter dem Gefrierpunkt, minus 30 Grad sind dabei keine Seltenheit. Trotzdem gefrieren die Tropfen nicht, weil so genannte Kondensationskerne, winzige Verunreinigungen wie Staub, oder auch bereits bestehende Eiskristalle, fehlen. Erst sie bringen das Wasser dazu, zu Eiskristallen zu kondensieren. Wenn aber in diese Schicht aus unterkühltem Wasser plötzlich solche Kondensationskerne hereingetragen werden, beginnt die Eisbildung sehr schnell und plötzlich.

Genau dies war auch am Himmel über Louisiana geschehen: Flugzeuge des Flughafens Dallas-Fort Worth durchstießen die Wolken-Schicht und brachten so Ruß- und Staubpartikel aus ihren Abgasen in Kontakt mit dem unterkühlten Wasser. Sofort begann das Wasser um den Abgasstrahl herum zu gefrieren. Die entstehenden Eispartikel waren jedoch schwerer als die Wassertröpfchen und sackten daher aus der Schicht ab. Zurück blieben die Wolkenlöcher. Leichtere Eiskristalle blieben teilweise in der Mitte schweben und erzeugten daher den Eindruck des „Mittelschleiers“.

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