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Mobilitätstrends für die nicht allzu ferne Zukunft

Verkehrstechnologien

Symbolbild Mobilität
Durch Konnektivität konzentriert sich die Zukunft der Mobilität auf Zweckmäßigkeit und Nachhaltigkeit © Solveig/Adobe Stock

Die Notwendigkeit der Dekarbonisierung sollte die Kreislaufwirtschaft der Industrie beschleunigen und Investitionen in grüne Technologien vorantreiben.

Es wäre kaum möglich gewesen, ein so herausforderndes Szenario für die Mobilitätsindustrie vorherzusagen, wie es die letzten Jahre waren. Die durch die COVID-19-Pandemie verursachten Blockaden führten zu Materialengpässen in der Produktionskette, insbesondere bei Halbleiterchips, während der Krieg in der Ukraine die Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung in Teilen der Welt auf die Probe stellte.

Zu den positiven Bewegungen, die das vergangene Jahr mit sich brachte, gehörten jedoch ein noch stärkerer Fokus auf die Entwicklung grüner Mobilität und Fortschritte bei der Elektrifizierung – zwei der Themen, die im Jahr 2023 an Boden gewinnen – und sich weiterentwickeln – sollten.

Aber Sie können im kommenden Jahr noch viel mehr in Sachen Mobilität erwarten. Zu den Neuheiten gehören die Ankunft der ersten Solar-Elektrofahrzeuge, Investitionen in kreisförmiges Design und Innovationen, die sich auf Materialien und Prozesse mit geringerer Umweltbelastung konzentrieren.

Technologische Fortschritte auf zwei Rädern

In den letzten Jahren haben aufgrund des gestiegenen Interesses an diesem Fortbewegungsmittel und des Baus von Fahrradwegen mehrere Unternehmen begonnen, Produkte zu entwickeln, die die Leistung des Fahrrads und damit auch das tägliche Leben des Radfahrers verbessern. Nicht nur, dass sich das Fahrradzubehör in letzter Zeit stark weiterentwickelt hat, mit verschiedenen Zubehörteilen für Smartphones, Scheinwerfern, Lastentransport und mehr, diese Technologien entwickeln sich auch täglich weiter, um das Erlebnis des Radfahrers viel praktischer zu machen.

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Noch mehr Reifenfreiheit: Seitdem Scheibenbremsen in der Welt der leichten Rennräder dominieren, haben die Hersteller erkannt, dass sie fast unbegrenzt viel Reifenfreiheit einbauen können.

In den letzten Jahren ist die größere Reifenfreiheit neben der eingesparten Wattleistung und der höheren Steifigkeit zu einem der am meisten erwarteten Highlights bei der Markteinführung eines neuen Fahrrads geworden, und das wird so bleiben. Während 28 mm Reifenflanken früher die äußerste Grenze der Reifenfreiheit bei Rennrädern darstellten, sehen wir jetzt Platz für 34 mm Gummi und mehr.

Automatische Fahrradschaltung: Bioshift ist ein automatisches Gangschaltungssystem für Fahrräder. Das Produkt sammelt die Daten von Sensoren, die in seiner eigenen Konfiguration vorhanden sind, um das Fahrrad im effizientesten Gang zu halten.

Das Gerät ist so programmiert, dass es bestimmte Aktionen verhindert, die das Treten behindern könnten. Zum Beispiel schaltet die vordere Gangschaltung nicht, wenn Sie mit hohem Drehmoment klettern. Bioshift kann mit nur einer Taste ein- und ausgeschaltet werden. Bei dem Produkt handelt es sich noch um einen Prototyp, denn es ist noch nicht auf dem Markt erhältlich.

Die Fahrradwege der Zukunft

Forscher auf der ganzen Welt haben innovative Entwürfe für die Fahrradwege der Zukunft entwickelt, die ein besseres Miteinander von Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern ermöglichen und unsere Gesundheit und die Nachhaltigkeit des Planeten verbessern. Laut einer Studie des Global Health Institute Barcelona (ISGlobal) könnten in Europa bis zu 10.000 Menschenleben gerettet werden, wenn die Fahrradwege ausgebaut würden.

SolaRoad: Die SolaRoad in den Niederlanden ist der erste Radweg der Welt mit Solarplatten und Photovoltaikzellen, die erneuerbare Energie erzeugen können. Aber er ist nicht der einzige: In Südkorea gibt es zwischen Sejong und Daejon einen 32 km langen Radweg mit einem Solardach, das die gesamte Straße mit Energie versorgt und gleichzeitig die Radfahrer vor Sonne und schlechtem Wetter schützt.

Radwege in der Luft: Wer sagt, dass Fahrräder auf dem Boden bleiben müssen? Das dachte sich wohl auch Norman Foster, bevor er SkyCycle entwarf, ein riesiges Projekt, das die Schaffung eines 220 km langen Netzes von Radwegen quer durch London vorsieht, die über Eisenbahnlinien schweben.

Ein weiterer herausragender Vorschlag ist der des dominikanischen Architekten Richard Moreta: Die „Ecobahns“ ist ein städtisches Projekt, das darauf abzielt, Radfahrer zu schützen, indem ein vom Verkehr getrennter Weg durch erhöhte Fahrradspuren geschaffen wird. In den Niederlanden können Radfahrer bereits die kreisförmige Hängebrücke (Hovenring) in Eindhoven und Cykelslangen (Fahrradschlange), die erhöhten Radwege in Kopenhagen, nutzen.

Fahrrad-Autobahn: Deutschland nimmt die Herausforderung ernst und baut bereits seine ersten Fahrradautobahnen, ampel- und kraftfahrzeugfreie Radwege. Der 101 Kilometer lange Radschnellweg Ruhr RS1 zwischen Mülheim an der Ruhr und Essen wird die erste Fahrradautobahn des Landes sein.

Solar-Elektrofahrzeuge

Die Verfügbarkeit fortschrittlicher Solarfahrzeuge – im Gegensatz zu einfachen, stromfressenden Elektrofahrzeugen – stellt einen großen Fortschritt in der Fahrzeugindustrie dar. Im nächsten Jahr setzen einige Unternehmen auf die Ankunft ihrer ersten solarbetriebenen Modelle.

Das Unternehmen Sono Motors zum Beispiel dürfte in der zweiten Jahreshälfte mit der Produktion seines Modells beginnen. Auch das niederländische Start-up Lightyear will ein solches Auto namens „0“ auf den Markt bringen, während das kalifornische Unternehmen Aptera darauf hinarbeitet, sein zweisitziges Solar-Elektrofahrzeug im Jahr 2023 auf den Markt zu bringen.

49-Euro-Ticket
Ab Mai 2023 soll man für 49 Euro deutschlandweit den Nahverkehr nutzen können. © gguy/Adobe Stock

Mehr subventionierte öffentliche Verkehrsmittel in Europa

Im Jahr 2022 haben Länder wie Spanien und Deutschland die Subventionen für den öffentlichen Nahverkehr erhöht, um dessen Nutzung durch die Bevölkerung zu fördern, während weitere europäische Länder in den öffentlichen Nahverkehr investierten, um die Abhängigkeit vom Gas zu verringern – einem Brennstoff, der durch den Konflikt in der Ukraine beeinträchtigt wurde. Die Wette lautet, dass diese Initiativen 2023 ausgeweitet werden – und zwar über den europäischen Kontinent hinaus.

Mehr Investitionen in nachhaltige Materialien

Im Jahr 2023 wird die Innovation weiter zunehmen, wobei der Schwerpunkt auf den in der Fahrzeugherstellung verwendeten Materialien liegen wird. Im Jahr 2022 wird der schwedische Hersteller Volvo als erster Lkw-Hersteller der Welt damit beginnen, fossilfreien Stahl für seine Elektro-Lkw zu verwenden. Der Stahl wird mit einer völlig neuen Technologie hergestellt, die bei der Produktion Ökostrom und Wasserstoff verwendet, was die Klimaauswirkungen in der Produktionskette der Fahrzeuge der Marke reduziert.

Innovationen bei den Materialien sollten auch bei den Fahrrädern Einzug halten. Einige Start-ups, wie das niederländische MTRL und das deutsche Igus, arbeiten an der Herstellung von Fahrrädern aus recycelbaren Materialien – von den Bremsen bis zu den Lagern. Ein weiterer Trend ist der Verkauf von modularen Fahrrädern, die aus austauschbaren Teilen bestehen, was die Reparatur erleichtert und den Lebenszyklus der Ausrüstung verlängert.

Fazit

Diese Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit dem Einsatz neuer Technologien, dem Flottenmanagement, der Integration zwischen den Verkehrsträgern, der Automatisierung des Betriebs und auch mit dem neuen Verhalten der Fahrgäste, die heute intelligente und nachhaltige Alternativen für ihre Fortbewegung suchen.

Um die für die nächsten Jahre vorgesehene Entwicklung zu erreichen, müssen die Unternehmen in Bewegung bleiben und sich stets auf den Markt, die Interessen der Fahrgäste und auch auf das Wohlergehen und die Realität der Fahrer einstellen.

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