Gute Nachrichten für Wasserratten: Die deutschen Badegewässer erreichen in Sachen Sauberkeit und Hygiene überdurchschnittlich gute Werte. Das zeigt der aktuelle EU-Badegewässerbericht zum Jahr 2012. Von insgesamt 2.295 untersuchten Badestellen an deutschen Flüssen, Seen sowie der Nord- und Ostseeküste erreichten in der vergangenen Badesaison 88,1 Prozent ausgezeichnete Werte. Damit liegt Deutschland klar über dem EU-Durchschnitt. Nur acht Badestellen erfüllten die Mindestanforderungen nicht.
In Deutschland wurden während der gesamten Badesaison 2012 insgesamt 2.295 Gewässer untersucht, davon 31 Flüsse, 1.898 Seen und 366 Küstengewässer. Fast vier von fünf Badestellen an Nord- und Ostsee erzielten hervorragende Werte. 50 Badegebiete an der Küste wurden mit „gut“ und 16 mit „ausreichend“ bewertet. In insgesamt drei Fällen war die Qualität der Badestellen an Küstengewässern schlecht: In Niedersachsen die Badestelle an der Bohrinsel Dyksterhusen und das Freibad an der Ems im Jemgum und in Schleswig-Holstein die Badestelle Götheby an der Schlei.
Auch in Flüssen und Seen kann meist sorglos gebadet werden: Sie erreichten zu fast 90 Prozent hervorragende Werte. Bei 78 Gewässern war die Qualität „gut“, bei 15 „ausreichend“. Durchgefallen sind allerdings fünf Badegewässer: In Berlin die Kleine Badewiese an der Unterhavel, in Baden-Württemberg der Buchhorner See in Pfedelbach und das Strandbad Eriskirch, in Nordrhein-Westfahlen der Blausteinsee und im Saarland die Badestelle am Campingplatz Siersburg in Rehlingen-Siersburg.
Gute Position im europäischen Vergleich
In punkto Wasserqualität liegt Deutschland damit im europäischen Vergleich an sechster Stelle hinter Luxemburg, Zypern, Malta, Kroatien und Griechenland. EU-weit ist die Zahl der Badestellen, die die Mindestanforderungen an die Wasserqualität erfüllen, im Vergleich zum Jahr 2011 um fast zwei Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 94 Prozent. „Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Qualität der europäischen Badegewässer kontinuierlich verbessert“, erklärt EU-Umweltkommissar Janez Potočnik. „Aber es bleibt noch viel zu tun, bis alle unsere Gewässer Trinkwasser- und Badegewässerqualität haben und unsere aquatischen Ökosysteme gesund sind. Wasser ist eine wertvolle Ressource, und wir müssen alle erforderlichen Maßnahmen anwenden, um diese Ressource umfassend zu schützen.“
Badegewässer in Europa müssen die Standards erfüllen, die in der Badegewässerrichtlinie von 2006 festgesetzt sind. Die Europäische Umweltagentur (EUA) trägt jährlich die Badegewässerdaten von mehr als 22 000 Standorten zusammen, davon mehr als zwei Drittel Küstengebiete, der Rest Flüsse und Seen. Für den diesjährigen Bericht haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien und die Schweiz die Badegewässerqualität überwacht und gemeldet. Gemessen wird unter anderem die bakterielle Belastung durch Abwässer und Tierhaltung.
Überblick zu den deutschen Zahlen.
(EU, 22.05.2013 – NPO)