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Neurobiologie

Wetterfühligkeit – Einbildung oder nicht?

Bio-Meteorologe über Ursachen und Auswirkungen

Wettersatellitenbild Europas © Eumetsat

Ob stürmisches Wetter, Kälte oder Gewitter – viele Menschen klagen bei plötzlichen Wetterveränderungen über gesundheitliche Probleme. Alles Einbildung? Vielleicht nicht ganz. Ein Bio-Meteorologe erklärt warum.

Demnach gibt es Menschen, die wirklich fühlen können, dass sich das Wetter bald ändert. "Wetterfühligkeit ist keine Einbildung, das haben zahlreiche Studien belegt", so Prof. Peter Höppe, Bio-Meteorologe und Leiter der GeoRisikoForschung bei der Münchener Rückversicherung, im Interview mit der Zeitschrift Lenz. Das Wetter selbst macht allerdings nicht krank, sondern es greift die Schwachstellen des Körpers an. Somit nimmt auch laut Prof. Höppe die Wetterfühligkeit mit dem Alter zu, weil die Zahl der Vorerkrankungen steigt und der Körper mehr Angriffspunkte bietet.

Zwei Phänomene kommen als Auslöser für Wetterfühligkeit in Frage: Elektromagnetische Strahlungen in der Atmosphäre, die vor allem bei Luft-Turbulenzen entstehen sowie Luftdruck-Schwingungen. So spüren beispielsweise besonders Menschen mit hohem Blutdruck, wenn es kälter wird. Ihre Gefäße verengen sich, Durchblutungsstörungen machen sich schmerzhaft in Brust oder Beinen bemerkbar. Bei Warmluft fühlen sich dagegen Menschen mit niedrigem Blutdruck oft abgeschlagen und kraftlos. Insgesamt treten am häufigsten Kopfschmerzen, Erschöpfung, Gereiztheit, Schlafstörungen und Gelenkschmerzen auf.

Zwar werden die Betroffenen ihre Wetterfühligkeit nie ganz los, aber es gibt einige Verhaltensregeln, wie man die Leiden reduzieren kann. Sehr wichtig etwa ist frische Luft – 30 Minuten täglich bei jedem Wetter draußen sein trainiert die körpereigenen Systeme. Ferner Sport treiben: Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren sind ideal. Im Winter auch Skilanglauf. Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung, ebenso kneippsche Anwendungen wie Wassertreten oder kalte Güsse über Arme und Beine. Im Herbst und Winter sollte man ein Mal die Woche in die Sauna. Und schließlich hilft auch eine gesunde Lebensführung mit wenig beziehungsweise gar keinem Alkohol und Nikotin.

(Lenz-Magazin, 26.06.2006 – NPO)

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