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Erster „Piep“ von Galileo

Satellit GIOVE-A sendet erste Galileo-Signale

Satelliten- Navigationssystem Galileo © ESA

Am 12. Januar war es soweit: Der Satellit GIOVE-A sendete die ersten Galileo-Signale aus der Umlaufbahn zur Erde. Damit hat Europas neues weltweites Satellitennavigationssystem den ersten Meilenstein auf dem Weg zu seiner vollen Einsatzbereitschaft erreicht.

Die Hauptaufgaben des Satelliten sind es, zum einen die Nutzung der dem Galileo-System von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) zugewiesenen Frequenzen zu sichern und kritische Technologien für die Navigationsnutzlast der künftigen operationellen Galileo-Satelliten zu demonstrieren. Zum anderen soll der Satellit jeodch auch das Strahlungsumfeld der für die Galileo-Konstellation geplanten Umlaufbahnen charakterisieren und die Bodenempfangsstationen testen.

Der Satellite GIOVE-A wurde am 28. Dezember 2005 von einem Sojus-Fregat-Träger (Starsem) vom Kosmodrom Baikonur aus auf eine mittlere Erdumlaufbahn in 23.260 Kilometer Höhe gebracht. Nach der Funktionsüberprüfung aller Systeme der Plattform schwenkte der Satellit in seine nominale Erdausrichtung und den Bahnregelungsmodus ein.

Das SSTL-Missionskontrollzentrum nahm am 10. Januar die Nutzlasterprobung in Angriff, um sicherzugehen, dass alle Einheiten der Navigationsnutzlast einwandfrei arbeiten. Zwei Tage später sendete GIOVE-A dann die ersten Galileo-Navigationssignale, die von den Galileo- Empfängern über die über einen Durchmesser von 25 Metern verfügende Antenne der Beobachtungsstation für Atmosphären- und Radiowellenforschung im britischen Chilbolton sowie über die ESA-Bodenstation in Redu (Belgien) registriert und analysiert wurden.

Die unterschiedlichen Übertragungsarten der Galileo-Signale kommen nun unter Verwendung verschiedener Verarbeitungsschritte der Nutzlasten sequentiell zum Einsatz. Die Nutzlasterprobung von GIOVE-A dürfte bis Mitte Februar abgeschlossen sein. Anschließend sind weitere Messungen zur Bewertung des Strahlungsumfelds auf der mittleren Erdumlaufbahn, zur Leistungsabnahme der Uhren an Bord des Satelliten und zum Senden von Testsignalen in den Weltraum vorgesehen.

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Mit Galileo entsteht Europas eigenes Satellitennavigationssystem, das unter ziviler Kontrolle stehen und einen hochpräzisen und garantierten globalen Ortungsdienst bereitstellen wird. Es wird mit dem US-amerikanischen GPS (Global Positioning System) und dem russischen globalen Navigationssatellitensystem (GLONASS) kompatibel sein und Echtzeit-Ortungssignale mit bisher nie erreichter Integrität und Genauigkeit ausstrahlen.

(ESA, 13.01.2006 – NPO)

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