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Zoologie

Riesentintenfisch kommt nach Deutschland

Gigant der Tiefsee in Stralsund zu sehen

Seit Jahrhunderten geistern geheimnisvolle Riesenkalmare durch Mythen und Seefahrergeschichten. Lange sah man diese Tiere als Schiffe versenkende und Menschen verschlingende Ungeheuer an. Erst im Jahre 1857 fand der Riesenkalmar als Architeuthis dux Eingang in den Katalog wissenschaftlich beschriebener Tierarten. Bisher sah noch nie ein Mensch einen solchen Giganten in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, dunklen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.

Nun ist erstmals in Deutschland ein Architeuthis-Riesenkalmar zu sehen. Im Rahmen des Familien-Sonntags im Deutschen Meeresmuseum am 16.01.05 um 14 Uhr wird das Tier in seinem mehrere Meter langen, gläsernen Ausstellungsbehälter enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund konnte durch Vermittlung des Greifswalder Tintenfisch-Spezialisten Volker Miske in Neuseeland ein Tier erwerben.

Das sechs Meter lange männliche Exemplar wurde von neuseeländischen Fischern an den Kopffüßer-Experten Steve O’Shea an der Technischen Universität Auckland abgegeben. Volker Miske, der als Meereszoologe am Zoologischen Institut der Universität Greifswald arbeitet, reiste selbst nach Neuseeland, um dort die Fangumstände zu recherchieren und das Tier zusammen mit O’Shea für den Transport nach Deutschland vorzubereiten.

Im Meeresmuseum erfolgte die fachgerechte Endpräparation des Riesen, bevor er seinen jetzigen Platz in einem besonderen Raum der Ausstellungen erhielt. Eine zugeordnete neue Ausstellungseinheit „Riesenkalmare – Giganten der Tiefsee“ gibt Einblicke in die geheimnisvolle Welt der Riesenkalmare: Wo sie leben, wie sie gebaut sind, welche Besonderheiten sie aufweisen – und ob es wirklich stimmt, dass „Riesenkraken“ Schiffe versenken? In Zukunft soll das Tier in der Ausstellung „Riesen des Meeres“ im Neubau des OZEANEUMs am Stralsunder Hafen gezeigt werden. Nur etwa 20 Museen auf der Welt zeigen Riesenkalmare.

(Deutsches Meeresmuseum / Zoologisches Institut und Museum der Universität Greifswald, 14.01.2005 – DLO)

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