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Zoologie

Künstliche Flosse rettet Delfin

Reifenhersteller nutzt Gummi für kranken Tümmler

Auf sehr ungewöhnliche Weise hat ein japanischer Reifenhersteller einem Delfin das Leben gerettet: Bridgestone fertigte eine künstliche Flosse für das Tier an, das aufgrund einer Erkrankung nahezu seine gesamte Schwanzflosse verloren hatte. Zuletzt konnte er kaum noch schwimmen. Nach Angaben des Herstellers ist dies weltweit die erste erfolgreiche Entwicklung einer künstlichen Delfinflosse.

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Nutznießer der neuen Technologie ist „Fuji“, ein 235 Kilogramm schwerer und knapp drei Meter langer Großer Tümmler, der seit 28 Jahren im Okinawa Churaumi Aquarium lebt. Aufgrund einer schweren Krankheit musste Fujis Schwanzflosse amputiert werden. Nach der Amputation waren Fujis Schwimmfähigkeiten stark eingeschränkt.

Zunächst hatten Mitarbeiter freiwillig damit begonnen, eine Gummiflosse für Fuji zu entwickeln. Das Unternehmen rief daraufhin eine Projektgruppe ins Leben, der die gesamte Gummitechnologie des Konzerns zur Verfügung stand. Der erste Prototyp konnte bereits im September 2003 vorgestellt werden.

Diese Entwicklungsarbeit wurde unterstützt durch die Technische

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Hochschule der Universität von Tokio, die in ihren Spezial-Wasserbehältern zahlreiche Tests mit dem Flossen-Prototyp durchführte. Durch die Entwicklung verschiedener Prototypen konnte es Fuji ermöglicht werden, seine Schwimmfähigkeiten zurückzugewinnen. Heute kann die Öffentlichkeit Fuji wieder im Aquarium bei hohen Sprüngen bewundern.

Die von Bridgestone entwickelte Flosse besteht aus Silikon, einem Material, das lebendem Gewebe sehr ähnlich ist. Die Flosse besitzt ein Kissen aus patentiertem Schaumgummi an der Stelle, wo sie am Delfinkörper anliegt. Dieses Material weist eine hervorragende Beständigkeit gegenüber Wasser und klimatischen Einflüssen auf. Zur Herstellung der künstlichen Flosse haben Techniker die Bewegungen von Delfinflossen dreidimensional analysiert und eine nomalerweise für das Design von Reifen verwendete mathmatische berechnungsmethode genutzt, um die Flossenform zu optimieren.

(Bridgestone, 23.11.2004 – NPO)

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