Messungen des TRMM-Satelliten der NASA und Japans Raumfahrtbehörde (JAXA) haben gezeigt, dass das periodisch wiederkehrende Klimaphänomen El Nino einer der Haupteinflussfaktoren für den Regenfall weltweit ist. Die Daten belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Veränderungen im globalen Niederschlagsmuster und der El Nino Southern Oscillation (ENSO).
Der TRMM-Satellit sammelt Daten zum Niederschlag in den Tropen aber auch weltweit. Er ist der erste Satellit, der mithilfe von Mikrowellen die Wolkendichte und –struktur analysieren kann und daraus die Regenmenge berechnet.
Forscher um Ziad Haddad und Jonathan Meagher vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena durchforsteten jetzt die TRMM-Daten nach Regionen, in denen die Unterschiede im jährlichen Niederschlag zwischen 1998 und 2003 am größten waren. Anschließend untersuchten sie die Niederschlagsmuster in diesen Gebieten über die letzten 50 Jahre und verglichen sie mit den Daten zu El Nino Ereignissen in dieser Zeitperiode. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen der Hauptkomponente der Veränderungen im globalen Niederschlag und El Nino.
Schon seit Jahren ist bekannt, dass der EL Nino die Miederschlagsmuster vieler Regionen drastisch beeinflusst, so leiden beispielsweise Indonesien und das nordwestliche Amazonasbecken in EL Nino-Jahren regelmäßig unter Dürre und unter Sintflutartigen Regenfällen in La Nina-Jahren. Der Südosten der USA und Kalifornien sind dagegen während eines El Nino feuchter. Doch obwohl Klimaforscher solche Angaben für einzelne Regionen bereits besaßen, war eine Einschätzung der globalen Veränderungen bisher nicht möglich.
Jetzt wurden mithilfe der TRMM-Daten erstmals die jährlichen Veränderungen in einem globalen „Regen-Änderungs“-Index zusammengefasst. Die resultierende farbkodierte Karte zeigt weltweit, welche Gebiete in welchem Ausmaß und in welche Richtung durch den El Nino beeinflusst werden.
(NASA, 15.11.2004 – NPO)