Roboter sind auf dem Vormarsch. Einem neuen Report der UN Wirtschaftkommission für Europa (ECE) zufolge übernehmen die „Hightech-Helfer“ immer häufiger Aufgaben, die uns Menschen zu unangenehm oder zu gefährlich sind. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres sind die Aufträge für Industrieroboter um rekordverdächtige 18 Prozent gestiegen – und ein Ende dieses Booms scheint nicht in Sicht.
Die Studie, World Robotics 2004 genannt, zeigt auf, dass die Preise für Roboter im Verhältnis zum Preis menschlicher Arbeitskraft von 100 im Jahr 1995 auf nur noch 15 für „radikal verbesserte Roboter“ in Deutschland und sogar nur noch 12 in Japan gefallen sind. „Fallende oder stabile Roboterpreise, steigende Arbeitskosten und eine sich kontinuierlich weiter entwickelnde Technologie sind die Hauptantriebskräfte, die für anhaltende massive Investitionen der Industrie in Roboter sorgen“, erklärt Jan Karlsson, Hauptverantwortlicher für diese jährlich durchgeführte Studie.
Zurzeit kommen in Japan rund 320 Roboter aller Art auf 10.000 Arbeitnehmer, in den USA, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Belgien sind es zwischen 50 und 80. Deutschland liegt mit 148 Industrierobotern pro 10.000 Arbeitnehmern an weltweit zweiter Stelle. Besonders extrem ist die Entwicklung in der Autoindustrie: Hier liegt das Verhältnis inzwischen bei eins zu zehn.
Doch nicht nur in der Industrie lösen die Roboter zunehmend den Menschen ab, auch in anderen Gebieten wie der Medizin, der Überwachung oder anderen Dienstleistungen sind sie im Kommen. IN den Haushalten waren Ende 2003 immerhin rund 610.000 autonome Staubsaugeroboter oder Rasenmäher in Betrieb. Zwischen 2004 und 2007 könnte ihre Zahl jedoch auf mehr als vier Millionen steigen.
Auf lange Sicht werden Roboter alltägliche Werkzeuge für die Menschheit werden, so jedenfalls die Prognose der ECE: „Sie werden nicht nur unsere Böden wischen, unsere Rasen mähen oder unsere Häuser bewachen, sondern auch alten und behinderten Menschen durch hoch entwickelte interaktive Ausrüstung helfen; sie werden chirurgische Eingriffe durchführen, Rohrleitungen inspizieren, Feuer bekämpfen oder Bomben entschärfen und in vielen weiteren Anwendungen eingesetzt werden.
(United Nations, 22.10.2004 – NPO)