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Astronomie

Sternschnuppenregen über Deutschland

Perseiden als Glücksbringer am Augusthimmel

Perseiden © Mila Zinkova / Anton / GFDL

Sternschnuppen sind ein Symbol der Verheißung. Die Legende besagt, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Im Moment tummeln sich besonders viele der vermeintlichen Glücksbringer am nächtlichen Sternenhimmel. Ursache dafür ist der periodische Sternschnuppenstrom der Perseiden, die nach dem Sternbild des Perseus benannt wurden, aus dem sie vermeintlich zu kommen scheinen.

Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht in der Nacht zum 12. August 2009 eine Chance, dass in ganz Deutschland Sternschnuppen beobachtet werden können.

Die Tränen des Märtyrers Laurentius

Der August gilt seit jeher als Monat, in dessen Nächten die Chancen am größten sind, eine Sternschnuppe zu erblicken. In der Zeit vom 17. Juli bis zum 24. August, vor allem aber zwischen dem 10. und dem 14. August sind aufgrund des alljährlichen Perseidenstroms besonders viele der spektakulären Himmelserscheinungen präsent. Im Volksmund heißen die Perseiden auch Laurentiustränen, benannt nach dem im dritten nachchristlichen Jahrhundert verstorbenen Märtyrer Laurentius.

Wie jedes Jahr kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Überreste des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Diese Überreste, kleine Staub- und Gesteinsteilchen, werden beim Eintritt in die Erdatmosphäre durch die Reibung an den Luftpartikeln so stark erhitzt, dass sie schließlich verglühen.

Dieses Verglühen führt zusammen mit anderen physikalischen Effekten dann zu einem kurzen Aufleuchten der Luft entlang der Flugbahn der Teilchen, was als Meteor bezeichnet wird.

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Schönster Sternschnuppenstrom des Jahres

Die Perseiden gelten als schönster und reichster Sternschnuppenstrom des Jahres. In den neunziger Jahren wurden teilweise mehrere hundert Perseiden pro Stunde gezählt, darunter auch sehr helle Sternschnuppen, so genannte Bolide oder Feuerkugeln.

In der Nacht zum Mittwoch ist die Aussicht nun gut, so der DWD, in fast ganz Deutschland Sternschnuppen zu beobachten. Abgesehen von den Küstengebieten gibt es immer wieder größere Wolkenlücken. Der Höhepunkt der Perseiden wird dieses Jahr in den frühen Abendstunden des 12. August erwartet. Aber auch nach Einbruch der Dunkelheit kann noch eine erhöhte Sternschnuppentätigkeit beobachtet werden. Die beste Zeit dafür ist zwischen 23 Uhr und 0.30 Uhr.

Earthgrazer als Highlight

Obwohl die Perseiden in jedem Bereich des Himmels auftauchen können, gibt es einen gemeinsamen Ursprung, den Radiant in der Konstellation Perseus. Egal wo ein Perseid sich gerade befindet, zeigt daher sein Schweif immer in Richtung dieses Radianten. Besonders lohnend ist es, wenn ein Perseid zum so genannten Earthgrazer wird.

„Earthgrazer sind Meteore, die nahe über dem Horizont auftauchen und dann die Atmosphäre über uns quer durchfliegen“, erklärt Bill Cooke vom Meteoroidenbüro der NASA. „Sie erscheinen besonders langanhaltend, langsam und farbenprächtig und gehören zu den schönsten Meteoren überhaupt.“ Zwar könnte es sein, dass man von diesen innerhalb einer Stunde nur wenige sieht, das aber lohnt sich dafür. Am besten lassen sie sich beobachten, wenn man sich an einem Ort mit unverstelltem Himmelsblick und möglichst wenig Umgebungslicht auf eine Decke legt und in den Himmel schaut.

(Deutscher Wetterdienst/NASA, 11.08.2009 – DLO)

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