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Wirkstoff-Taxi sieht aus wie Mais

Foto aus dem Mikroskomos zeigt Aussehen einer Medikamentenfähre

Wirkstoff-Taxi sieht aus wie Mais © Marc Schneider/cc-NanoBioNet/Deutscher Verband Nanotechnologie

Blick in die Nano-Welt: Saarbrücker Forscher haben den Prototypen eines Wirkstofftaxis sichtbar gemacht, mit dem sie den Transport von Arzneistoffen in Lungenzellen testen wollen. Für die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme erhielten die Wissenschaftler Marc Schneider und Claus-Michael Lehr den zweiten Preis im bundesweiten Fotowettbewerb „Nano-Momente 2012“.

Die Aufnahme mit dem Titel „Nanomais“ entstand bei der Entwicklung eines Wirkstofftaxis als Träger von Arzneistoffen. Sie zeigt mehrere dieser Mikro-Taxen, die mit winzigen Wirkstoffpartikeln besetzt sind. Noch handelt es sich um ein Modell – sozusagen einen Prototyp. Bewährt er sich, werden Wirkstoffe an dieses Taxi gekoppelt und Huckepack in die Zelle geschleust. Dieses Mikro-Taxi soll vor allem den Makrophagen der Lunge entkommen, das sind Fresszellen der Immunabwehr, die dafür zuständig sind, alles abzutransportieren, was nicht in der Lunge verweilen soll. Das Taxi hat also nicht viel Zeit, sein Ziel zu erreichen, bevor es samt dem Wirkstoff entsorgt wird.

Der Taxi-Prototyp, der den Makrophagen entrinnen soll, besteht aus Silica-Partikeln. Der Stoff muss später durch ein lungenfreundliches Material ausgetauscht werden: Die beim fertigen Taxi verwendeten Materialien sind ungiftig und im Körper biologisch abbaubar. Zur Herstellung des Prototyps wurden Partikel in eine Art Nano-Schablone in Stäbchenform mit vielen kleinen Löchern gefüllt. Die Membran-Schablone löste sich später auf und das geformte Nano-Taxi, das mit seinen zahllosen kleinen Kügelchen an Mais erinnert, blieb zurück. Mit Hilfe dieses Modells testen die Forscher, ob der Arzneimitteltransport funktioniert, ob und wie die Interaktion mit den Zellen abläuft und wie diese beeinflusst werden kann.

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