Die Raumsonde Phoenix ist am Sonntag erfolgreich auf dem Mars gelandet. Damit beginnt eine dreimonatige Erkundungsphase, in der die Landesonde gezielt nach Wasser und Spuren von Leben im Permafrost des Roten Planeten suchen soll.
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Um 04:53 pazifischer Zeit war es soweit: Das von den Wissenschaftler des NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, aber auch anderen beteiligten Teams in Amerika und Europa heiß ersehnte Radiosignal meldete die gelungene Landung „ihrer“ Marsmission, des Phoenix Lander. „Nur fünf der elf vorherigen Versuche des Menschen, auf dem Roten Planeten zu landen, waren erfolgreich“, erklärt Ed Weiler vom NASA Hauptquartier in Washington. Bei der Erkundung des Universums nehmen wir einige Risiken auf uns im Austausch für das Potenzial großer wissenschaftlicher Erkenntnisse.“
Die Sonde ist die erste seit Viking 2 im Jahr 1976, die ohne schützende Airbags auf dem roten Planeten landet. Stattdessen sorgen ein Fallschirm und die bordeigenen Antriebsdüsen für das Abbremsen des Landers vor der Landung. Das Ereignis war für alle Beteiligten um so spannender, als dass der ähnlich gebaute Polar Lander 1999 bei seiner Landung abstürzte.
Erste Aufgaben erfolgreich erledigt
Inzwischen hat der Phoenix Lander bereits erfolgreich seine Sonnensegel entfaltet und schon die ersten Aufnahmen seiner unmittelbaren Umgebung zurück zur Erde geschickt. Sie zeigen den flachen Untergrund der Ebene, unter dem sich wasserhaltiger Boden verbergen soll. „Wir sehen wie erwartet nur wenige größere Gesteinsbrocken“, erklärt Peter Smith von der Universität von Arizona in Tucson, einer der wissenschaftlichen Leiter der Mission. „Wir sehen noch kein Eis auf der Oberfläche, aber wir werden es wohl darunter entdecken. Es sieht für mich wunderbar aus.“
Mithilfe seines Roboterarms wird der Phoenix Lander Bodenproben aus bis zu 50 Zentimeter Tiefe entnehmen und sie zu den bordeigenen Analysegeräten bringen. Von diesen Untersuchungen erhoffen sich die Wissenschaftler wertvolle Einblicke in die Chemie des Untergrunds. Schlüsselfragen sind unter anderem, ob der Boden auch Wasser in flüssiger Form enthält, ob die Umweltbedingungen dort lebensfreundlich beispielsweise für Mikroben sind und ob es Spuren von Leben gibt.
Mehr Informationen zur Phoenix-Mission in unserem Dossier „Phoenix auf dem Mars“
(NASA/JPL, 26.05.2008 – NPO)