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Technik

Per Geoviewer durch Hamburg

Neues 3D-Tool für große Datenbestände vorgestellt

3D-Simulation im GeoViewer © Fraunhofer IGD

Architekten arbeiten längst mit digitalen 3-D-Modellen zur besseren Planung von Gebäuden. Doch bislang sind hierfür eine große Rechenpower und eine umfangreiche Softwareausstattung nötig. Forscher haben nun einen neuen GeoViewer entwickelt, der auch große Datenbestände auf „normalen“ PCs erlebbar macht. Einem virtuellen Flug durch ganz Hamburg steht so nichts mehr im Wege.

Für den Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung der Hansestadt erzeugten die Wissenschaftler ein komplettes 3-D-Modell. Auf 972 Quadratkilometern, der 1,8-fachen Fläche des Bodensees, ist jedes Gebäude digital abgelegt. Dahinter verbergen sich Fachdaten. Bleibt also der Stadtplaner mit seinem virtuellen Hubschrauber vor einem Haus stehen und klickt darauf, so wird er gleich erfahren, wer etwa der Eigentümer ist oder wann der Gasanschluss installiert wurde.

„Neben einem flüssigen Flug selbst durch große Szenen, legen wir auf ein zweites Feature Wert“, erläutert Daniel Holweg, Leiter der IGD-Abteilung Graphische Informationssysteme. „Zwischen den GIS-Datenbanken und den meisten anderen Visualisierungstools klafft eine Lücke. Der GeoViewer hingegen kann Daten darstellen, ohne dass sie extra vorbereitet werden müssten.“ Die dazu programmierten Schnittstellen können auch genutzt werden, um GIS-Daten für andere Programme aufzubereiten und zu exportieren, etwa CAD-Systeme für Architekten. Diese Flexibilität zeichnet auch den GeoViewer aus: Er vereint mehrere Datenquellen unterschiedlicher Auflösung. So verschmilzt beispielsweise in einer Anwendung das vollständige digitale Höhenmodell des Landes Hessen (Auflösung 50 Meter) mit dem deutlich höher aufgelösten Stadtmodell von Darmstadt.

Das Fieber der Raumfahrt hat Software-Entwickler längst gepackt. Bildgebende Verfahren, Simulationen und deren sichtbare Aufbereitungen sind dank Rechnerunterstützung in die dritte Dimension vorgestoßen. Warum also sollten Landkarten und Stadtpläne nicht zum Himmel streben, zumal es Berge und Kirchen auch tun? Zwar ist Papier geduldiger als Monitore, doch bieten 3-D-Visualisierungen geographischer Informationen ähnliche Vorteile wie in den anderen Bereichen: Der Abstraktionsgrad ist geringer, denn Hilfsmittel wie Höhenlinien im Gelände oder Auf- und Grundrisse von Gebäuden mutieren zum zuschaltbaren Feature. Hinzu gesellt sich ein nicht unwesentlicher Spaßfaktor, zumal wenn die Erde wie im Flugsimulator unter dem Betrachter durchzieht und Häuserschluchten zum Luftraum gehören. Das sieht nach geballter Datenpower aus. Auf ordinären PCs sehr leistungsfähig ist das Programm GeoViewer, das Ergebnisse wie aus dem Projekt „In3D“ erst visuell erlebbar aufbereitet.

(idw – Fraunhofer-Gesellschaft, 11.03.2004 – AHE)

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