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Medizin

Hormon schützt vor Herzvergrößerung

Hypertrophie bald besser behandelbar?

Ist das Herz geschwächt, versucht es, seine verminderte Leistungskraft durch Vergrößerung der Herzmuskelzellen zu kompensieren. Nun hat eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung im Tierversuch nachgewiesen, dass ein bestimmtes Hormon, kurz CNP genannt, das Herz davor schützen kann, sich krankhaft aufzublähen.

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Wenn eine krankhafte Vergrößerung des Herzens vorliegt, so sprechen Mediziner von einer so genannten Hypertrophie, die zum Beispiel eine Folge von Bluthochdruck sein kann. Den Forschern Thomas Langenickel, Jens Buttgereit und Michael Bader vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch gelang nun in Zusammenarbeit mit Forschern der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin und der Universitätsklinik Gießen der Nachweis, dass die so genannten natriuretischen Peptide vor Hypertrophie schützen können. Ihre Ergebnisse schildern die Wissenschaftler in Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) vom 13. März 2006.

Bei den natriuretischen Peptide handelt es sich um Hormone, die unter anderem den Wasserhaushalt des Körpers regulieren und dadurch in das Herz-Kreislauf-System eingreifen, in dem sie zum Beispiel den Blutdruck senken. Zu diesen Hormonen gehört auch das C-Typ natriuretische Peptid, abgekürzt CNP. Aus Versuchen in der Zellkultur hatten die Forscher Hinweise darauf, dass CNP vor Hypertrophie schützt.

Das geschieht dadurch, dass CNP an den so genannten natriuretischen Peptid Rezeptor (NPR) B bindet und ihn damit aktiviert. Doch ist über diesen Rezeptor und seine Funktion für das Herz bislang noch sehr wenig bekannt. Was dieser Prozess im lebenden Organismus bewirkt, untersuchten die Forscher in transgenen Laborratten. Sie stellten fest, dass in der Tat die Bindung von CNP an den B-Rezeptor ausschlaggebend dafür ist, das Herz vor krankhafter Vergrößerung zu schützen. War der NPR-B blockiert, erkrankten die Tiere an Hypertrophie.

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(idw – Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, 14.03.2006 – AHE)

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